Feierlich eingeweiht
Neues Firmendomizil: Stromer Campus ist eröffnet
Wenn eine Firma ein neues Hauptquartier eröffnet, sind bescheidene Töne selten gefragt. Die BMC-Schwestermarke Stromer macht da keine Ausnahme in der Regel: Stolz wird der 4400 Quadratmeter große Firmensitz als Stromer Campus bezeichnet, ein Begriff, der ursprünglich ein universitätes Zentrum im Grünen bezeichnete, wo zugleich geforscht und gelebt wird. Für die Eröffnung wurde kurzerhand das Wangental, in dem sich das neue Gebäude befindet, zum Stromer Valley umgetauft - ein Verweis auf die wirtschaftliche Bedeutung, der Firmensitz für den Standort hat - zahlreiche der aktuell 72 Mitarbeitendenden stammen aus den umliegenden Ortschaften, und unter den lokalen Firmen und Gewerbetreibenden entlang der Autobahn Bern - Fribourg befinden sich einige Geschäftspartner.
Rund 10 Millionen CHF hat der Firmensitz gekostet, für den Stromer-Gründer und heutiger CEO der BMC Gruppe Thomas Binggeli bereits alle Vorbereitungen getroffen hatte, bevor er Stromer in den Velokonzern von Andy Rihs eingliederte. Der Bau selbst dauerte vom Spatenstich bis zum Bezug im Laufe des letzten Monats knapp 10 Monate.
Im neuen Firmensitz soll ein wesentlicher Teil der gesamten Stromer-Produktion abgewickelt werden. Die in Taiwan vormontierten Elektrovelos werden hier mit den modularen Elementen vervollständigt, die der Endkunden bei Bestellung individuell wählen kann. Aktuell stellen 10 Mitarbeitende rund 150 Fahrzeuge pro Woche fertig, im Vollbetrieb sollen bis 200 Stromer pro Woche den Campus verlassen, was einem Jahresausstoß von 10.000 Stück entspricht. "Jeder Stromer wird nach Bestellungseingang durch den Endkunden an der Verkaufsstelle in Oberwangen einzeln aufgebaut. Unser Ziel ist es, dass von Bestellung bis Auslieferung nicht mehr als zwei Wochen verstreichen", sagt Stromer CEO Christian Müller.
Neu errichtetes Werk in Mannheim
Damit auch immer genügend Material vorhanden ist, hat Stromer im Untergeschoss auf 2500 Quadratmetern ein Lager für teilmontierte Elektrovelos und Einzelteile eingerichtet: Hier findet genügend Material für 1000 fertige Elektrovelos Platz. Mit den in Oberwangen montierten Fahrzeugen soll hauptsächlich der Schweizer Handel bedient werden. Für die internationale Kundschaft betreibt die BMC-Gruppe eine bereits auf Hochtouren laufende Montagebetrieb in Taiwan mit einer Kapazität von bis zu 450 Fahrzeugen pro Tag und ein soeben neu errichtetes Werk in Mannheim (Deutschland) für Käufer aus der EU.
Weitaus mehr Leute als in Produktion und Lager beschäftigt die Forschungsabteilung im ersten Stock. In diesen großzügig angelegten, offenen Großraum-Büro wird der Elektroantrieb, die Steuerung und der Rahmen weiterentwickelt. Nach wie vor zieht Stromer dabei auch externe Partner wie den Batteriespezialisten Samsung, die Fachhochschulen Bern und Luzern oder seit dem Anschluss an die BMC-Gruppe auch Fahrwerk-Ingenieure aus der Grenchner Entwicklungsabteilung der Schwestermarke BMC bei. Auch von Andy Rihs' Hörgerätefirma Sonova kam Fachwissen hinzu. Der Hightechhersteller lieferte aber weniger Produkte-Knowhow sondern Unterstützung bei der Optimierung von Abläufen wie beispielsweise der Qualitätskontrolle. In Oberwangen liegt der Fokus der Entwicklungsarbeit hauptsächlich in den Bereichen Industriedesign, Software und Elektronik.
Die Strategie von Stromer kommt offenbar an: Wie die Geschäftsleitung an der Medienpräsentation des Stromer Campus auf Anfrage bekannt gab, wurden von der ersten Generation weltweit rund 30'000 Stromer abgesetzt. 65 % davon seinen in der Schweiz verkauft worden, rund ein Viertel habe in den USA Käufer gefunden, der Rest wurde in Europa, hauptsächlich in den Nachbarländern Deutschland und Österreich abgesetzt.
Das Erdgeschoss teilt sich die Montageabteilung mit einem 250 Quadratmeter grossen Flagship Store, wo Endkunden direkt ab Werk ihren Stromer nach Kundenwunsch bestellen und passendes Zubehör kaufen können. Die Einrichtung und Produktpräsentation soll wegweisend sein für andere Stromer-Verkaufsstellen, bekräftigt Christian Müller.
Anders als die Stromer Stores, die der Elektrovelohersteller vor wenigen Monaten an den eng verbundenen Geschäftspartner Squadra Mondo abgetreten hat, betreibt Stromer diesen Vorzeigeladen auf eigene Rechnung. Das Verkaufsteam in Oberwangen kümmert sich auch um Firmenkunden, die ihren Mitarbeitern eine Elektroveloflotte zur Verfügung stellen, so, wie es beispielsweise schon die Securitas, die Mobiliar Versicherungen und die Swisscom tun.
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