Relaunch in München vorgestellt:
A2B will unter neuer Ägide wieder im E-Bike-Markt Gas geben
Als sich A2B im Jahr 2009 erstmals dem internationalen Fachpublikum auf der Eurobike präsentierte, ließ die britische Marke die E-Bike-Szene aufhorchen. Als einer der ersten Anbieter zeigten die Briten eine neue Formensprache und einige innovative Details im jungen E-Bike-Markt. Vor allem auch im Premium-Segment sowie bei den schnellen E-Bikes wollte Ultra Motor seine Marke als einer der Pioniere positionieren.
Doch der viel beachteten Messe-Premiere folgte kein Erfolg im Markt. Die Konsequenz war die Insolvenz der britischen Ultra Motor Ltd im Jahr 2011. In Folge wurde der Geschäftsbereich Antriebsentwicklung von Ultra Motor als eigenständiges Unternehmen mit Sitz in Taiwan ausgelagert. Die Marke A2B landete hingegen beim indischen Unternehmen Hero, einem Branchenriesen, der jährlich über 4 Mrd. USD mit motorisierten und unmotorisierten Zweirädern umsetzt. Darüber hinaus besitzt Hero mit Hero Eco bereits seit 2007 eine erfolgreiche Sparte für Elektrofahrzeuge, die jährlich mehrere hunderttausend E-Scooter überwiegend in den indischen Markt liefert.
Für den Marktauftritt mit A2B in Europa und anderen Teilen der Welt wurde eine europäische Tochter von Hero Eco mit Sitz in London sowie deutscher Niederlassung in Berlin gegründet. An die Spitze von Hero Eco Europa wurde der deutschstämmige Argentinier Fernando Küfer gesetzt, der zuvor bereits die Finanzen von Ultra Motor verantwortete. Für die Steuerung der Aktivitäten in Deutschland holten die Inder zudem Horst Schuster an Bord, der zuvor in der Motorrad-Sparte von Honda Deutschland tätig war.
Die Zeit seit der Übernahme haben die neuen Akteure genutzt, um die Produktpalette zu erweitern und weiter zu entwickeln. Das Resultat in Form einiger neuer Modelle präsentierte Hero Eco gestern in München. Geblieben ist dabei die typische Formensprache von A2B, wie etwa beim Modell „Octave“, das Kenner der Marke als Erben des Modells „Metro“ erkennen werden.
Optisch ebenfalls typisch A2B, technisch aber eine neue Entwicklung ist das künftige Topmodell „Entz“, mit dem die Marke im kommenden Herbst als einer der ersten Anbieter mit dem AEG-Antrieb samt Zahnriemen auf den Markt kommen will. Ebenfalls ab Herbst sollen auch die beiden optisch sehr gelungenen Modelle Obree (mit breit bereiften 24-Zoll-Laufrädern) und Ørsted (mit 26-Zoll-Laufrädern) in den Handel rollen. Bereits ab April soll hingegen das neue Modell Galvani verfügbar sein, dass mit Trekking-Optik und einer vergleichsweise günstigen Preislage (ab 1799 EUR) neues Terrain für die Marke befahren soll.
Apropos neues Terrain: Auch schon unter der Ägide von Ultra Motor wurden bei A2B viele Prozesse, wie etwa das Produktdesign, von Deutschland aus gesteuert. Der neue Markeninhaber Hero Eco will nun die Marke künftig noch stärker in Deutschland verankern. Das ist bei den Antriebssystemen bereits Realität: Neben dem von Benchmark Drives angebotenen AEG-System setzt die Modellpalette von A2B vor allem auf die Motorentechnik der Ulrich Alber GmbH, im Markt besser bekannt mit ihrer Marke Neodrive. Der nächste Schritt soll nun sein, dass Design, Konstruktion und auch die vollständige Produktion nach Deutschland verlagert werden. Vom Band laufen sollen die A2B-Bikes dann voraussichtlich ab 2015 bei einem Partnerunternehmen. Wer das sein wird, will man bei Hero Eco allerdings noch nicht verraten, nachdem die entsprechenden Verhandlungen noch nicht abgeschlossen seien.
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