Weitere Schritte angekündigt:
Accell-Gruppe treibt Konzern-Umbau weiter voran
Als börsennotiertes Unternehmen ist der erzielte Gewinn am Ende des Tages ein entscheidendes Kriterium für strategische Maßnahmen. Ein defizitäres Geschäft im aktuell schwierigen, amerikanischen Fahrrad-Fachhandelsmarkt passt da nicht unbedingt ins Konzept. So macht die Accell-Gruppe in der jüngsten Unternehmensmitteilung deutlich, dass das USA-Geschäft auf dem Prüfstand stehe. „Fokussierung aufs Europageschäft“ und „Beseitigung einer Gewinnverwässerung“ sind Formulierung, die diesbezüglich fallen. Künftige Optionen für das US-Geschäft sollen ausgelotet werden. Dies könne ein Verkauf sein oder eine Vergabe der Rechte an ein eigenständig operierendes Geschäft.
In einer jüngsten Gewinnprognose formuliert die Accell-Gruppe bereits Zahlen, welche explizit die Geschäftsentwicklung mit und ohne US-Geschäft darstellen. So beziffert die Accell-Gruppe für das Kerngeschäft (also ohne USA) im Jahr 2018 ein Netto-Umsatzwachstum von 6,1% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der EBIT-Gewinn im Kerngeschäft wird mit 57 Mio. EUR bzw. 51 Mio. EUR unter Einberechnung von außerordentlichen Aufwendungen angegeben. Die Zahlen aus den USA-Aktivitäten mit eingeschlossen ergibt eine verringerte EBIT-Leistung um 20 Mio. EUR.
Ton Anbeek, CEO der Accell-Group erklärt dazu: „Wir haben uns entschieden, unsere US-Aktivitäten als separate und nicht zum Kerngeschäft gehörende Einheit zu führen. Dies bedeutet, dass wir unsere US-Aktivitäten in den nächsten 6 bis 9 Monaten überdenken und entscheiden müssen, abgesehen von der Verbesserung der Ergebnisse des US-Geschäfts.“
Übergang verläuft planmäßig
Was die Umsetzung des Anfang März eingeleiteten Konzernumbaus angelangt, scheint die Accell-Gruppe auf dem richtigen Weg - zumindest was die eigenen Ansprüche angeht. „Der Umbau der Gruppe verläuft seitdem planmäßig“, heißt es aus Heerenveen. Verschiedene Maßnahmen wurden ergriffen. Dazu zählt eine neue Struktur des Managements mit einer Zentralisierung in einigen Bereichen, wie z.B. Beschaffung oder IT. Zudem wurden sechs Schlüsselregionen gebildet, für die ein passendes Markenportfolio für Vertrieb und Marketing mit insgesamt zehn Kernmarken geschneidert wurde.
Anbeek sagt: „Jetzt, da unser Vorstand komplett ist, beschleunigen wir die Umsetzung unserer Wachstumsstrategie. Wir haben Zeit und Geld investiert, um ein noch stärker auf den Verbraucher ausgerichtetes Unternehmen zu formen. Auf diese Weise können wir unsere Innovationen stärker auf die Trends und Anforderungen der Verbraucher abstimmen. Außerdem können wir Verbraucher durch einen effektiveren Vertrieb besser erreichen. Wir müssen dort sein, wo die Nachfrage ist, mit solchen Lösungen, nach denen die Verbraucher suchen. In den meisten Märkten in unserem Kerngeschäft sind wir effektiv unterwegs, was dort zu Wachstum und guten Margen führt.“
Eine Drei-Säulen Omni-Channel-Strategie wurde erarbeitet und derzeit umgesetzt. Zudem wurde das Teile- und Zubehörgeschäft unter einer Leitung zusammengefasst, „um die richtigen Synergien und Bedingungen für weiteres profitables Wachstum zu schaffen“. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Eigenmarke XLC.
Wachstum ist das Ziel
Auf Basis einer erfolgreichen Umsetzung der neuen Unternehmensstrategie hat die Accell-Gruppe ihre Ziele bis zum Jahr 2022 definiert. Durch organisches Wachstum, E-Commerce und Akquisitionen strebt die Gruppe bis dahin einen Konzernumsatz von 1,4 bis 1,5 Mrd. EUR an, was einem Umsatzzuwachs von mindestens 31 % entspricht. Der anvisierte Gewinnanteil (EBIT) am Umsatz wird mit 8 % angegeben.
Im Geschäftsjahr 2017 setzte die Accell-Gruppe insgesamt 1,069 Mrd. EUR um. Daraus resultierte ein deutlich gesunkener operativer Gewinn von 38 Mio. EUR. Im Rahmen der Veröffentlichung der Zahlen für 2017 hatte die Accel-Gruppe den Konzernumbau eingeläutet (velobiz.de berichtete) .
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