Umweg über die Türkei
Accell-Gruppe verschafft sich Zugang zum italienischen Markt
Wie das Unternehmen soeben bekannt gegeben hat, übernimmt Accell den türkischen Fahrradhersteller Bianchi Bisiklet A.S. komplett. Dadurch sichert sich Accell auch einen 50%igen Anteil am bekannten italienischen Fahrradhersteller Atala und schlägt somit zwei Fliegen mit einer Klappe: Nun steht sowohl der türkische als auch der italienische Markt für die Niederländer offen.
Bianchi Bisiklet beschäftigt rund 300 Mitarbeiter. 40 % der produzierten Fahrräder werden in der Türkei verkauft, der Rest wird nach Italien und andere europäische Länder exportiert. Der Fahrradhersteller Atala mit Sitz in Monza, an dem Bianchi Bisiklet zu 50 % beteiligt ist (die andere Hälfte ist im Besitz strategischer Investoren) hat ungefähr 30 Mitarbeiter und verkauft Fahrräder unter der eigenen Marke Atala sowie den weiteren Marken Whistle, Carraro und Die. Diese Räder werden teilweise bei Bianchi Bisklet produziert.
Bianchi Bisiklet verkauft jährlich rund 250.000 Fahrräder und erzielt einen Umsatz von rund 30 Mio. EUR im Jahr. Atala setzt mit 125.000 Fahrrädern jährlich rund 31 Mio. EUR um. Darin enthalten sind auch Fahrradzubehör, Accessoires und Fitness-Ausrüstung.
Wie Accell zudem mitteilt, besitzt Bianchi Bisiklet die exklusiven Lizenzrechte für den Verkauf von Bianchi-Fahrrädern in der Türkei, ist aber im operativen Geschäft vollständig unabhängig von der italienischen Cycleurope-Tochter Bianchi.
Die Übernahme durch die Accell-Gruppe wird auch eine Umfirmierung des türkischen Fahrradherstellers nach sich ziehen, „um Verwechslungen mit anderen Fahrradmarken von Bianchi“ zu vermeiden. Der neue Name lautet dann Accell Bisiklet. Veränderungen im Management beider Fahrradhersteller soll es nicht geben.
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