Vorstandswahlen und Grundsatzpapier
ADFC-Bundesversammlung bestätigt Ulrich Syberg als Vorsitzenden
Ulrich Syberg wurde als ADFC-Bundesvorsitzender bestätigt. Ebenfalls für die nächsten zwei Jahre wiedergewählt wurden die Vorstandsmitglieder Birgit Kloppenburg, Ludger Koopmann, Mario Junglas und Dr. Gereon Broil. Neu in den ADFC-Vorstand zogen Bernadette Felsch, die nach ihrer Zeit als Radverkehrskoordinatorin nun das Umwelt- und Gesundheitsreferat von München leitet, sowie Lothar Mittag, bis 2015 Bürgermeister der fahrradfreundlichen Stadt Rhede.
In seiner Rede warf Syberg einen Blick in die Zukunft: „Die Bundestagswahl und das Jubiläum 200 Jahre Fahrrad stehen 2017 vor der Tür. Das Fahrrad wird gefeiert, aber es tut sich noch zu wenig auf den Straßen. Kaum ein Politiker ist bereit, Autofahrern zu erklären, dass es für alle gut ist, wenn der Radverkehr mehr Platz bekommt. Für uns ist das der richtige Zeitpunkt, mit ganzer Kraft für das Fahrradland Deutschland zu trommeln. Wenn Deutschland die Energie- und Verkehrswende will, dann geht das nur mit deutlich mehr Rad- und Fußverkehr! Dafür brauchen wir ein parteiübergreifendes Verständnis.“
Radverkehr für die Massen ermöglichen
Die Delegiertenversammlung des ADFC beschloss ein Grundsatzpapier zur Radverkehrs-Infrastruktur. Damit will der Verband ein gemeinsames Verständnis dafür schaffen, wie Fahrrad-Infrastruktur konkret aussehen muss, damit sie Menschen massenhaft zum Fahrradfahren einlädt. Dafür müssten laut ADFC durchgängige und hochqualitative Radverkehrsnetze geschaffen und dem Rad zu Lasten des Autoverkehrs deutlich mehr Platz im Straßenraum eingeräumt werden. Das Verkehrstempo müsse reduziert werden, um ein fahrrad- und fußgängerfreundliches Klima zu schaffen und die Risiken für ungeschützte Verkehrsteilnehmer zu senken. Zudem fordert der ADFC ausreichend breite Radspuren, um auch das Überholen von Cargobikes und Rädern mit Kinderanhängern zu ermöglichen. Insbesondere bei hohem Autoverkehrs-Aufkommen und höheren Kfz-Geschwindigkeiten empfiehlt der Verband für die Radverkehrsführung das amerikanische Konzept der „Protected Bikelanes“, bei dem Radspuren durch Poller, Blumenkübel oder Bordsteine von der Kfz-Fahrbahn abgetrennt. „Wer die Menschen massenhaft zum Umstieg vom Auto auf das Rad motivieren will, muss ihnen Premium-Radinfrastruktur anbieten. Dass dabei der Platz in den Städten neu verteilt werden muss, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Jetzt muss es auch wirklich passieren!“, mahnt Syberg an.
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