Mehr Radverkehr erfordert bessere Bedingungen
ADFC: Konflikte entstehen oft durch schlechte Planung
Trotz des Fahrrad-Booms werden Radfahrer bei der Verkehrsplanung immer noch benachteiligt. Der ADFC-Bundesvorsitzende Ulrich Syberg sagt: „Wenn wir von Radfahrern erwarten, sich an die Regeln zu halten, dann müssen Regelwerke und Infrastruktur dem Anstieg des Radverkehrs angepasst werden.“ Die Aufgabe der Verkehrspolitik sollte es sein, auf die erfreulicherweise stetig steigende Zahl von Radfahrern zu reagieren und bessere Wege für Radfahrer zu schaffen, Einbahnstraßen in Gegenrichtung zu öffnen und Ampeln fahrradfreundlich zu schalten.
Radfahrer müssen vielfach an Ampeln öfter warten als der Autoverkehr, oder sie bekommen erst durch Drücken auf einen Knopf Grün. Ulrich Syberg: „Angemessen wäre es, wenn die Grünphasen für Radfahrer ihrer tatsächlichen Fahrgeschwindigkeit angepasst wären, sonst ist im Stadtverkehr die rote Welle für Fahrradfahrer vorprogrammiert.“
Eine zeitgemäße Möglichkeit, die Verkehrssicherheit zu erhöhen, stellen auch Radfahr- oder Schutzstreifen dar. Diese sind direkt auf der Fahrbahn markiert. Radfahrer fahren hier nicht versteckt hinter parkenden Autos oder Büschen, sondern befinden sich im Blickfeld der Autofahrer und werden beim Heranfahren an die Kreuzung oder beim Warten gut gesehen. Solche Radfahr- und Schutzstreifen sind sicherer und werden von allen Fachleuten inzwischen als Standard angesehen.
„Alle Verkehrsteilnehmer sollten ihre Geschwindigkeit der Situation anpassen. Nicht angepasste Geschwindigkeit ist eine Hauptursache für schwere Verkehrsunfälle“, sagt Ulrich Syberg. Nach geltendem Recht müssen Autofahrer zudem beim Überholen von Radfahrern einen ausreichenden seitlichen Abstand von mindestens 1,50 Metern einhalten. Beim Öffnen der Autotür sollten sie immer nach hinten schauen. Für alle Verkehrsteilnehmer gilt: Für ein sicheres und entspanntes Ankommen im Alltag sind gegenseitiges Verständnis, Rücksichtnahme und klare Kommunikation oberstes Gebot.
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