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Bonusprogramme: Der Käufer spricht darauf an
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Kundenkarte oder App?

Aktuelle Studie: Bonusprogramme beeinflussen das Käuferverhalten

Bonusprogramme gehören in der Konsumlandschaft schon längst zum Alltag. Die Kundenkarte ist bereits ein Klassiker, aber auch Bonusprogramme per App sind im Kommen. Doch welchen Einfluss haben solche Bonusprogramme auf das Käuferverhalten? Wie werden sie genutzt und wie erfolgreich sind sie? Das Marktforschungsinstitut Dr. Grieger & Kie ging solchen Fragen im Rahmen einer repräsentativen Umfrage auf den Grund.

Insgesamt 1.515 Verbraucher zwischen 18 und 69 Jahren wurden zu Bonusprogrammen online befragt. Dabei wurden 59 Programme aus zehn verschiedenen Branchen hinsichtlich Erfolgsfaktoren, Bekanntheit, Nutzung und Teilnehmererfahrungen sowie Vorstellungen vom optimalen Bonusprogramm zu jeder Branche untersucht.
Ein Ergebnis: Jeder Deutsche nimmt durchschnittlich an 3,7 Bonusprogrammen teil, um so beim jeweiligen Händler durch häufiges Einkaufen Prämien oder Rabatte zu ergattern. Wichtigster Teilnahmegrund für Verbraucher ist die Möglichkeit Geld zu sparen. Wenn Verbraucher auf die Teilnahme an einem Bonusprogramm verzichten, sind hohe Einlösungshürden und die Angst vor unerwünschter Werbung die häufigsten Beweggründe. Der Großteil der Ablehner würde eine Teilnahme jedoch bei attraktiveren Prämien in Erwägung ziehen.

Verändertes Kaufverhalten

Die Studie deckt auf, dass Teilnehmer von Bonusprogrammen willentlich ihr Kaufverhalten ändern, um die damit verbundenen Vorteile nutzen zu können: So kaufen 49 Prozent häufiger in einem Geschäft ein, in dem sie auch am Bonusprogramm teilnehmen. 32 Prozent kaufen bewusst mehr, und 23 Prozent nehmen sogar einen Umweg in Kauf, um beim Einkauf die Vorteile eines Bonusprogramms zu erlangen. Diese Werte sind damit im Vergleich zu einer Erhebung aus dem Jahr 2014 angestiegen. „Es ist höchst bemerkenswert, wie vielen Verbrauchern bewusst ist, dass sie ihr Kaufverhalten durch Bonusprogramme ändern“, erläutert André Wolff, Bonusprogramm-Experte bei Dr. Grieger & Cie. Marktforschung aus Hamburg.

Die in Deutschland angebotenen Bonusprogramme unterscheiden sich erheblich hinsichtlich Bekanntheit, Nutzung und Image. Das von vielen Filialisten angebotene Bonusprogramm Payback weist beachtliche Werte auf: 84 Prozent der Deutschen kennen das Programm, 60 Prozent sind sogar Mitglied; DeutschlandCard hingegen kennen 56 Prozent und rund jeder dritte Deutsche nimmt an dem Programm teil. Verbraucher ziehen händlerübergreifende Programme den Bonussystemen einzelner Händler vor, gleichwohl existieren zahlreiche Programme einzelner Händler: Die Tchibo PrivatCardetwa kennen 31 Prozent und 18 Prozent nutzen sie.

Eine Nutzung von Bonusprogrammen per App wird von den Verbrauchern noch nicht bevorzugt. Mehr als zwei Drittel der Deutschen bevorzugen weiterhin die Identifizierung als Bonusprogramm-Mitglied via Kundenkarte. Wenngleich der Durchbruch der mobilen Bonusprogramm-Nutzung noch nicht erfolgt ist, steigen Nutzung und Präferenz für Apps weiter an. „Junge Bevölkerungsgruppen präferieren Bonus-App bereits wesentlich stärker als ältere, dieser Trend wird in den kommenden Jahren weiter an Fahrt aufnehmen“, resümiert André Wolff.

Die vollständige Studie gibt es unter www.grieger-cie.de/bonusprogramme

15. Juni 2016 von Jürgen Wetzstein
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