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Eine Gefahr für die Innenstädte?
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„Verkehrsrowdys zur Rechenschaft ziehen“

Autolobby-Verband AvD ledert gegen Radfahrer

Wenn es um Themen wie Klimaschutz und Verkehrssicherheit in den Innenstädten geht, sind die Gemüter erhitzt. Diskussionen werden kontrovers und kompromisslos geführt. Da passt es ins Bild, wenn ein Autolobby-Verband wie der Automobilclub von Deutschland AvD via Pressemitteilung vehement gegen rücksichtslose Radfahrer in der Innenstadt ledert. Und dann nur wenige Tage darauf zusammen einem weiteren Lobbyverband eine gemeinsame Initiative gegen ein Tempolimit auf Deutschlands Autobahnen startet – mit bemerkenswerten Argumentationsketten.

„Es ist längst nicht mehr der Autoverkehr, von dem sich die Fußgänger in den Innenstädten unserer Städte bedroht fühlen. Längst sind rücksichtslose Radfahrer und seit Mitte Juni 2019 auch die E-Tretroller die viel gravierendere Bedrohung“, hat der AvD ausgemacht und beschreibt weiter: „Sie rasen mit Höchsttempo durch Fußgängerzonen, nötigen Fußgänger zum Ausweichen oder verschaffen sich durch penetrantes Klingeln freie Fahrt auf Gehwegen. Es scheint, als würden die Fahrer die Verkehrsregeln komplett vergessen, sobald sie auf ihr Gefährt steigen. Rücksichtnahme? Nur wenn man sie für sich selbst einfordert. Die Fußgänger sollen sich gefälligst verkrümeln. Freie Fahrt für freie Radfahrer und Roller-Piloten! Und Verkehrsregeln sind ohnehin nur eine Empfehlung aber keine verbindliche Anweisung.“

Die Schuldigen für diese Situation hat der AvD schnell ausgemacht: Neben den Radfahrern ist es die Polizei, die solche Verstöße nicht ahndet, weil sie nicht die nötige Ausrüstung hat und natürlich auch die Politik, die die nötigen Mittel verweigere. „Im Rahmen der verschriebenen Mobilitätswende will man schließlich die Nutzung von Fahrrad und E-Tretroller fördern. Diese Ignoranz trägt aber erheblich zu den steigenden Unfallzahlen bei. Bei denen nicht selten Alkohol ebenfalls eine Rolle spielt.“

Das darf natürlich nicht so bleiben. Und daher: „Der Automobilclub von Deutschland (AvD) fordert daher die Politik auf, nicht länger die Augen vor den Problemen zu verschließen und die Ordnungskräfte mit Ausrüstung ebenso wie personell in die Lage zu versetzen, die geltenden gesetzlichen Regelungen auch gegenüber Rad- und E-Tretroller-Fahrern durchzusetzen. Darüber hinaus ermutigt der AvD die Polizeibeamten und Mitarbeiter der Ordnungsdienste Fehlverhalten nicht länger zu dulden, sondern sich zu bemühen auch die Verkehrsrowdys auf zwei Rädern zur Rechenschaft zu ziehen.“

Kommuniqué „Deutschland braucht kein Tempolimit“

Am Rande erwähnt sei an der Stelle noch, dass sich der AvD jetzt mit dem Verband Mobil in Deutschland zusammengetan hat, um ein gemeinsames Statement gegen ein generelles Tempolimit auf den Autobahnen abzugeben. Der eher junge Automobilclub hatte bereits im vergangenen Jahr durch seinen Kampf gegen Fahrradautobahnen in München von sich Reden gemacht (velobiz.de berichtete) .

9. Oktober 2019 von Jürgen Wetzstein
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