Der Deutsche Fahrradpreis
Best Practice made in Germany
In der Rubrik Infrastruktur konnte sich das Projekt der Kanalpromenade Münster durchsetzen. Diese führt nun auf 27 Kilometern kreuzungsfrei und mit glatter, breiter Fahrbahn quer durch das Gebiet der westfälischen Stadt. Adaptive Beleuchtung macht die Strecke sicher und spart dabei 70 Prozent Energie ein. Hinter dem Siegerprojekt steckt eine Kooperation der Stadt mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt.
Zweitplatziert in der Rubrik Infrastruktur ist das Bezirksamt Mitte Berlin für ein Projektvorhaben, in welchem Fahrradparkplätze an Kreuzungspunkten entstehen und diese so sicherer machen. Die Projektverantwortliche nahm den Preis mit den Worten entgegen, dass sie für das Projekt sogar vom Fuß e.V. gelobt wurden, was sie (und das applaudierende Podium offenbar auch) als Ritterschlag wertete. Der dritte Platz wurde für die Entwicklung des Bedarfsplans für Radwege an Bundes- und Landesstraßen in Baden-Württemberg verliehen.
Kostenlose Lastenräder für Nahverkehrskunden
Im Bereich Service & Kommunikation verliehen die AGFS und das BMDV den Deutschen Fahrradpreis den Spitzenplatz an die Kölner Verkehrsbetriebe und ihre Lastenräder. Zunächst sind in der Stadt am Rhein 15 Räder in drei Bezirken kostenlos für Nahverkehrsabonnenten und -Abonnentinnen zu leihen. Das Projekt soll stufenweise ausgebaut werden. Tarek Al Wazir, Hessens Wirtschaftsminister lobte insbesondere die Verknüpfung mit dem ÖPNV und vergab den Preis in das benachbarte Bundesland. Sein Wermutstropfen: Immerhin die Lastenräder sind von Riese & Müller, also einer hessischen Firma, produziert. Zweitplatziert in der Rubrik Service & Kommunikation ist ein gemeinnütziges Projekt zur Fahrradwegpflege in Mönchengladbach, bei der Langzeitarbeitslose mitwirken. Auf dem dritten Platz fand sich PrioBike-HH wieder, ein Bündel an Maßnahmen, um das Radfahren in Hamburg schneller, komfortabler und sicherer zu gestalten.
Die Rubrik „Fahrradfreundlichste Persönlichkeit“ 2023 wurde bereits im Vorfeld der Preisverleihung bekanntgegeben. Prämiert wurde dort erstmalig keine Person, sondern der Verein SC Freiburg (velobiz.de berichtete) . Der Verein bietet an seinem Europa Park Stadion mehr Parkplätze für Fahrräder als für Autos. Hanno Franke vom SC Freiburger betonte, dass der Rest der Bundesliga sich ebenfalls auf den Weg zu nachhaltiger Mobilität gemacht habe. Der Verein nimmt dort eine Vorreiterrolle ein.
Der 23. Deutsche Fahrradpreis ist mit 19.000 Euro dotiert. Die Preisverleihung krönte den ersten von zwei Kongresstagen im Kap Europa in Frankfurt am Main. Hinter dem Preis stecken das Bundesministerium für Digitales und Verkehr sowie die Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW e.V. (AGFS). Unterstützt wird die Ehrung vom Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) sowie dem Verbund Service und Fahrrad (VSF). Mehr Informationen über die Nominierten und Videos zu den Siegerprojekten sind auf der Website des Fahrradpreises anzusehen.
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