
Neue Studie
Betriebliche Mobilität bietet ungenutzte Chancen
Satte 42 Prozent des Verkehrs bestehen aus beruflich bedingten Fahrten. Entsprechend ist der Einfluss, den Unternehmen auf die Verkehrswelt haben, ausgesprochen groß.
Für die Studie „Berufliche Mobilität neu gestalten“ des Future Mobility Lab, einer Initiative des Instituts für Mobilität der Universität St. Gallen und mit Jobrad als Partnerin der Studie, wurden 983 Arbeitgeber und 2922 Arbeitnehmende in Deutschland und der Schweiz befragt. Außerdem wurden acht ausgewählte Unternehmen, über einen Zeitraum von sechs bis elf Monaten bei der Entwicklung ihrer Mobilitätsangebote begleitet.
In der Studie zeigt sich, dass aktuell gerade vieles in Bewegung ist, wenn es um betriebliche Mobilität geht: Bereits 59 Prozent der befragten Unternehmen in Deutschland haben ihre Mobilitätsangebote in den letzten Jahren geändert oder sind inmitten der Umsetzung neuer Konzepte. An erster Stelle steht dabei das Dienstrad-Leasing. 77 Prozent der Unternehmen, die sich im Umwandlungsprozess befinden oder diesen abgeschlossen haben, bieten es an. Flottenelektrifizierung und vermehrte Home-Office-Tage folgen mit 72 Prozent bzw. 62 Prozent.
Große Unwissenheit
Rund 40 Prozent der befragten Unternehmen wissen nur sehr wenig über die Mobilitätsbedürfnisse und das Mobilitätsverhalten ihrer Mitarbeitenden. Außerdem bestehen große Unsicherheiten hinsichtlich regulatorischer Bestimmungen. (Steuer-)Rechtliche Fragen stellen für 43 Prozent der Unternehmen in Deutschland ein Hindernis in der Weiterentwicklung ihrer Angebote dar, gefolgt von Budgetfragen (44%) und dem Finden von passenden digitalen Lösungen zur Prozessabwicklung (26%).
Der Bericht liefert umfassende Einblicke in den aktuellen Stand und die neuesten Trends und enthält zugleich praktische Tipps zur Weiterentwicklung: Besonders jüngere Mitarbeitende sind stark an flexiblen Mobilitätsangeboten interessiert. Um im Wettbewerb um Nachwuchskräfte bestehen zu können, sind flexible und nachhaltige Mobilitätslösungen von entscheidender Bedeutung. Mobilitätsbudgets bieten hier ein großes Potenzial.
„Arbeitgeber spielen eine bedeutende Rolle in der Antriebswende. Sie sind wichtige Multiplikatoren, da sie mit ihren Mobilitätsangeboten immer direkt eine Vielzahl an Mitarbeitenden erreichen – und sie damit potenziell auch zum Umdenken und zu Verhaltensänderungen anregen“, sagt Dr. Philipp Scharfenberger, Vizedirektor am Institut für Mobilität der Universität St. Gallen. JobRad-Gründer Ulrich Prediger ergänzt: „Die Studienergebnisse zeigen außerdem, dass auch die Politik gefragt ist. Viele Unternehmen sehen rechtliche Fragen als kritischen Faktor der Transformation. Deswegen setzen wir uns bei JobRad aktiv für bessere Rahmenbedingungen ein: Wir fordern eine eigene Regelung für die Entgeltumwandlung beim Dienstradleasing im Einkommensteuergesetz und treiben die Senkung administrativer und steuerlicher Hürden beim Mobilitätsbudget voran.“
Die vollständige Studie (findet sich unter diesem Link)[ https://imo.unisg.ch/wpcontentuploads/2025/03/BeruflicheMobilitaetNeuGestalten_Projektbericht_FutureMobilityLab.pdf]
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