Vom Wachstum beflügelt
Bico feilt an neuen Strategien für die kommende Saison
Die Erinnerung an die Krise und deren Nachwirkungen verblassen allmählich bei der Bico. Auf der Hausmesse am eigenen Standort in Verl präsentierte sich jedenfalls ein Einkaufsverband, der wieder auf der Erfolgswelle schwimmt: Die angeschlossenen Händler sowie der Verband selbst werden 2008 wohl mit einem Umsatzplus im zweistelligen Bereich abschließen. Und am Ende des Jahres werden 40 bis 50 Händler mehr als noch zu Jahresanfang in der Mitgliederliste stehen.
Verbandsgeschäftsführer Sova ist mit dem bisher Erreichten sichtlich zufrieden und „sehr optimistisch“ für die weitere Zukunft der Bico. Mit dem Erfolg wachsen nun aber auch wieder die Ansprüche an den Verband. Sowohl die der Mitglieder als auch die eigenen: „Wir müssen als Verband von der reinen Einkaufsfunktion wegkommen und wieder mehr Unterstützung beim Marketing anbieten“, sagt Sova im Gespräch mit velobiz.de.
Erst vor wenigen Monaten wurde mit Bike + Co deshalb eine neue Marketing-Formel kreiert. Entsprechende Marketingmittel hat die Bico ihren Mitgliedern zwar bisher auch schon angeboten, „der Verband muss hier aber mehr in die Vorleistung gehen“, sagt Sova mit Blick auf die manchmal wohl noch etwas mühsame Überzeugungsarbeit. Deshalb wird die Bico ihren Mitgliedern in der kommenden Saison erstmals einen Flyer anbieten, dessen Produktion und Verteilung für den einzelnen Händler kostenlos durchgeführt werden. „Das Einzige, was wir vom Händler einfordern, ist, die im Flyer beworbenen Räder zu bestellen“, erklärt Sova.
Mehr Engagement bei den Eigenmarken
„Wir wollen mit den Marken der Fahrradhersteller in höheren Preislagen nicht in den Ring steigen“, sagt Sova. Und: „Über die 1000-EUR-Marke werden unsere Verbandsmarken nicht gehen“. Am entgegen gesetzten Ende der Preisskala will die Bico hingegen mit ihren Verbandsmarken künftig deutlich an Attraktivität gewinnen. Als Garant dafür wurde Rainer Brinkmann engagiert, der bisher im Produktmanagement von Raleigh-Univega tätig war, und nun zusammen mit Lothar Traphöner das Fahrradprogramm der Bico gestalten soll. Die Aufgabe lautet dabei auch: Das bisher eher nordlastige Fahrradprogramm der Bico auch für Händler im Süden attraktiver zu machen.
Hausmessen auf dem Prüfstand
Wie bereits berichtet, wird die Bico ab kommendem Jahr ihre Messestrategie an der Eurobike bzw. der Messe Friedrichshafen ausrichten. Dort soll in den kommenden Jahren der Zeppelin-Hangar die Messeheimat der Bico sein. Je nach dem, in welchem Umfang die Halle gerade vom Bau eines Zeppelins genutzt wird, stehen der Bico dort von Jahr zu Jahr unterschiedliche Flächen zur Verfügung. 1500 qm seien jedoch als Mindestgröße gewährleistet. Zudem kann das Catering außerhalb der Halle in einem Festzelt angeboten werden, so dass die Fläche vollständig als Messestand genutzt werden kann.
Die Nutzung des Zeppelinhangars bietet für die Bico einige Vorteile: Zum einen lässt sich hier am ehesten das Konzept eines geschlossenen Messestands umsetzen, ohne den sonst offenen Charakter der Eurobike zu sehr zu beeinträchtigen. Und: Der Zeppelinhangar gehört nicht zum Messegelände. Aussteller dort sind somit vertraglich nicht an die offiziellen Gastronomie-Partner der Messegesellschaft gebunden.
Im Gegenzug zum Auftritt auf der Eurobike wird die Bico mit ihren Hausmessen deutlich kürzer treten: Die Frühjahrs-Hausmesse wird für 2009 ersatzlos gestrichen. Im Herbst wird es zudem keine „First View“ mehr geben, sondern lediglich eine Hausmesse nach der Eurobike, um ggf. Händlern aus dem Norden eine Alternative zur Friedrichshafener Messe zu bieten. Als Standort dafür ist neben Verl auch die Zentrale von Bico-Partner ANWR in Mainhausen im Gespräch, wo gerade über den Bau eines neuen Messezentrums des Schuh- und Sporteinkaufsverbands nachgedacht wird.
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