Strategische Partnerschaft:
Bico und Biretco wollen ihre Kompetenzen verschmelzen
Die zusammen 1300 angeschlossenen Handelsbetriebe mit einem Zentralregulierungsvolumen von 350 Mio. EUR wollen Biretco und Bico künftig gemeinsam versorgen. Dabei sollen die individuellen Stärken der jeweiligen Organisationen sich gegenseitig ergänzen: Während man bei der Bico die eigene Stärke vor allem beim gemeinsamen Einkauf für die Mitglieder sieht, gilt der neue niederländische Partner als ausgewiesener Experte für die Vermarktungsseite. Die Händler beider Organisationen sollen als Folge der neuen Kooperation künftig auch auf die Leistungen des jeweils anderen Verbands zugreifen können. In einer Pressemitteilung der Bico ist diesbezüglich von einer „Verschmelzung der Kompetenzen“ die Rede. Gleichwohl soll der Außenauftritt der Organisationen in den jeweiligen Märkten autark bleiben.
Grundlage dafür soll ein Kooperationsvertrag zwischen Biretco und Bico sein. Eine darüber hinaus gehende gesellschaftliche Verflechtung werde hingegen gegenwärtig nicht angestrebt, wie Bico-Chef Sova im Gespräch mit velobiz.de erklärt. Was vielleicht aufgrund der heterogenen Gesellschafterstrukturen auch gar nicht so einfach wäre: Gesellschafter der operativen Bico Zweirad GmbH ist bekanntlich der von den Handelsmitgliedern getragene Bico-Verein, während die Biretco B.V. ein privatwirtschaftliches Dienstleistungsunternehmen ist.
Auch wenn Helmut Sova betont, dass es primär darum geht, das Angebot für die Fahrradhändler in den bereits betreuten Ländern zu verbessern, gehen die längerfristigen Ziele wohl schon über Benelux und Deutschland hinaus. In einem Rundschreiben der Biretco an die Partnerunternehmen in der Branche werden die entsprechenden Pläne auch schon etwas konkreter benannt: Demnach soll, so die Darstellung der Biretco, mit BikesEurope eine neue Dachorganisation für den Ausbau der Aktivitäten im europäischen Ausland geschaffen werden. Die Steuerung dieser Dachorganisation soll die niederländische Biretco-Zentrale in Breda übernehmen.
Historisch betrachtet schließt sich mit der Kooperation von Biretco und Bico übrigens ein Kreis in der Branche: Die Bico war einst von Mitgliedern der Kooperation Veloring aus Unzufriedenheit über ihren Einkaufsverband gegründet worden. Der Veloring konnte sich von diesem Aderlass nie richtig erholen und wurde nach dessen Konkurs im Jahr 2003 vom niederländischen Handelsdienstleister Euretco übernommen. Dessen Fahrradsparte trennte sich per Management-Buyout ein Jahr später unter dem neuen Namen Biretco ab.
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