War das schon der Durchbruch?
Bike Expo erlebt im zweiten Jahr einen spürbaren Zuwachs
Wer als Aussteller mit der Erwartung nach München reiste, das Ordergeschäft mit den ZEG-Händlern abzuwickeln und zusätzlich einige ZEG-fremde Kunden aus der Münchner Region zu treffen, der wurde von der Bike Expo nicht enttäuscht. Zum Teil wurden die Erwartungen sogar übertroffen: Zwar hatte sich der Großteil der Fachbesucher (nach der ZEG-Mitgliederversammlung am Vorabend) auf den ersten Messetag konzentriert, doch im Gegensatz zum Vorjahr waren auch am Freitag, dem zweiten Fachbesuchertag, noch einige Besucher in den Messehallen unterwegs.
Somit decken sich auch die Zahlen der Messe München, die für die Bike Expo einen Besucherzuwachs von 14 % auf insgesamt 5700 Fachbesucher (gezählt gemäß dem deutschen Messestandard anhand der Fachbesuchereintritte) meldet, mit dem visuellen Eindruck während der Veranstaltung. 24 % der Fachbesucher kamen diesmal aus dem Ausland, überwiegend aus dem benachbarten Österreich, aber auch aus der Schweiz, Italien und den osteuropäischen Nachbarstaaten.
Die Zahl der Austeller betrug in diesem Jahr 257 Unternehmen, die sich auf insgesamt drei Hallen, davon eine von Extra Energy organisierte E-Bike-Halle, und das Freigelände verteilten. Einige Unternehmen, zum Beispiel Mavic und Cannondale, mieteten zudem Konferenzräume, um den Händlern dort das 2011er Modelljahr abseits vom Besucherstrom zeigen zu können.
Die Attraktivität des Einzugsgebiets der Region München belegten die zwei Publikumstage der Bike Expo, die insgesamt über 20.000 Besucher auf das Messegelände locken konnten. Dies kann vor allem auch vor dem Hintergrund als Erfolg gewertet werden, dass die Messe München in diesem Jahr deutlich weniger Eintrittskarten im Vorfeld verschenkt hatte: Wer als Verbraucher nicht vor der Messe bei verschiedenen Cross-Marketing-Aktionen einen Gutschein ergattern konnte, musste diesmal Eintritt zur Bike Expo zahlen. Das Interesse der Messebesucher vor allem an den E-Bike-Angeboten war enorm. Das Event-mäßig gestaltete Freigelände lockte dann vor allem am Sonntag, der nach drei verregneten Tagen ein wenig Sonne brachte, auch viel junges Publikum auf die Messe.
Quo vadis Bike Expo?
Die Bike Expo hat in ihrem zweiten Jahr eine deutlich spürbare, positive Entwicklung erlebt. Mit den Mitgliedern der ZEG wird die Messe von einer attraktiven Händlerschaft genutzt. Und das München mit seiner kaufkräftigen Bevölkerung ein attraktives Pflaster für eine Publikumsmesse ist, hat die Bike Expo auch einmal mehr bewiesen. Doch war dies schon der Durchbruch für die noch junge Fahrradmesse? Mehr als einmal wurde die Messe von Ausstellern im Gespräch mit velobiz.de jedenfalls als exklusiv ausgestattete ZEG-Hausmesse mit angehängtem Publikumsevent beschrieben. Ein Ansatz, wie die Bike Expo über diese Rolle noch hinauswachsen kann, lässt sich gegenwärtig noch nicht erkennen. Wer als Anbieter nicht zwingend auf die ZEG angewiesen ist, blieb der Bike Expo jedenfalls auch in diesem Jahr fern.
Insofern überrascht es nicht, dass die Messe München bei Fragen zu den künftigen Plänen zur Bike Expo eher vage bleibt. Man werde stets „ein offenes Ohr für die Belange der Branche“ haben, sagt Messe-Geschäftsführer Klaus Dittrich im Nachbericht. Und die Macher der Bike Expo bekräftigen im persönlichen Gespräch, dass die Messegesellschaft bei der künftigen Gestaltung der Fahrradmesse flexibel sei. Das schließe auch einen Verlegung der Bike Expo auf einen späteren Termin ein, wenn dies von der Mehrheit der Aussteller gewünscht werde. Gleichwohl ist es kein großes Geheimnis, dass die ZEG bei „ihrer“ Messe auf einen Termin vor den Ordermessen der Fahrradindustrie großen Wert legt. Den wird der Kölner Verband wohl auch 2011 wieder bekommen: Im kommenden Jahr soll die Bike Expo vom 21. bis 24. Juli stattfinden.
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