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Jahreszahlen 2021:

Bike24 meldet starkes Geschäftsjahr

Als börsennotiertes Unternehmen ist Bike24 zu großer Transparenz verpflichtet. Die gestern vorgestellten Zahlen lesen sich durchaus eindrucksvoll, nur die Börse bleibt kritisch.

Insgesamt haben im Geschäftsjahr 2021 821.000 Kundinnen und Kunden (im Vorjahr haben 694.000 Menschen bei den Dresdnern bestellt) 1,8 Millionen Bestellungen aufgegeben (ein Plus von 20 Prozent binnen eines Jahres). Die durchschnittliche Warenkorbgröße ist mit 140 Euro pro Einkauf ebenfalls gestiegen (von 136 Euro). Das Unternehmen teilte mit, die starke Nachfrage nach Ausrüstung, Teilen und Kleidung habe die vorübergehenden Lieferengpässe bei Fahrrädern fast vollständig kompensiert. Der Umsatz stieg im Ergebnis auf 250,2 Millionen Euro (ein Plus von 25,6 Prozent).

Das um Sondereinflüsse bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes EBITDA) verbesserte sich um 3,9 Mio. Euro auf 30,6 Mio. Euro. Dies entspricht einer Marge von 12,2 Prozent (2020: 13,4 Prozent).

Für die weitere Zukunft setzt sich Bike24 in der Folge ambitionierte Ziele: Mit den Mitteln aus dem Börsengang treibt Bike24 aktuell die Expansionspläne weiter voran und erwartet in den nächsten fünf Jahren nahezu eine Verdreifachung des Geschäftsvolumens. Im laufenden Geschäftsjahr 2022 rechnet das Unternehmen aufgrund der ungebrochenen Nachfrage nach Produkten rund ums Fahrrad trotz des unsicheren makroökonomischen Umfelds mit einem erneuten Umsatzanstieg um 10 bis 17 Prozent.

Gewonnene Marktanteile erfreuen Geschäftsführung

„Das Jahr 2021 war nicht nur wegen unseres Börsengangs sehr erfolgreich. In einem schwierigen Umfeld haben wir rund 26 Prozent beim Umsatz zugelegt und Marktanteile hinzugewonnen. Das ist uns gelungen, weil wir mit unserer 20-jährigen Branchen-Erfahrung und langjährigen Lieferantenbeziehungen Lieferengpässe abfedern und unseren Kundinnen und Kunden ein breites Warenangebot machen konnten, während andernorts die Regale häufig leer blieben“, resümiert Andrés Martin-Birner, Mitgründer und CEO von Bike24. „Mit dem Relaunch unseres Online-Shops, der konsequent vorangetriebenen internationalen Expansionsstrategie und unserer groß angelegten Imagekampagne, die in diesem Frühjahr startete, sind wir nun hervorragend aufgestellt, um im boomenden europäischen Fahrradmarkt unsere führende Rolle weiter auszubauen.“

Der größte Absatzmarkt mit einem Umsatzanstieg um 24,4 Prozent auf EUR 170,2 Mio. bleibt die DACH-Region. Starkes Wachstum verzeichnete Bike24 zudem erneut in Spanien, wo die Umsätze um 137,8 Prozent auf EUR 4,7 Mio. zunahmen. Im übrigen europäischen Wirtschaftsraum erzielte das Unternehmen zudem ein Umsatzplus von 31,5 Prozent auf EUR 54,4 Mio. In der restlichen Welt (einschließlich Großbritannien) erhöhte sich der Umsatz auf EUR 20,9 Mio. und damit um 9,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Börse reagiert verschnupft auf weitere Aussichten

Profitieren konnte der Börsenkurs nach den Zahlen nicht, ganz im Gegenteil: Am heutigen Freitag sank er am Vormittag um 8 Prozent auf runde 9 Euro. Die ersten Analysten haben ihre Kursziele gesenkt. Die Begründung für diese Entwicklung dürfte vor allem in den weiteren kurz- bis mittelfristigen Aussichten bestehen: Die angekündigten Investitionen in Wachstumsinitiativen und Personal werden laut Bike24 das Ergebnis im laufenden Jahr „leicht belasten“. Die bereinigte EBITDA-Marge 2022 soll voraussichtlich zwischen 9 und 10 Prozent liegen, was der zweite Margenrückgang in Folge wäre. Die bisherige Börsengeschichte ist damit noch kein großer Triumph für Bike24. Nach dem Börsengang letzten Juni zu 15 Euro pro Aktie stieg diese zunächst auf über 27 Euro, um seitdem stetig an Wert zu verlieren. Die aktuellen Kurse bewegen sich auf Allzeit-Tief.

1. April 2022 von Daniel Hrkac

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