ADAC testet in zehn Städten
Bike+Ride-Anlagen: Das bestehende Angebot ist ausbaufähig
Was in der Beurteilung vom ADAC als „zentrales Problem“ dargestellt wird, ist aus Sicht der Fahrradbranche eigentlich erfreulich. Das Fahrrad wird in den Städten stark genutzt. Die Nachfrage nach solchen Fahrradparkplätzen ist enorm und übersteigt bei vielen Bike+Ride-Anlagen das Angebot bei Weitem. 33 Prozent der knapp 400 im Test überprüften Anlagen waren zum Testzeitpunkt voll. Besonders in Berlin, Dresden, Frankfurt am Main und München gab es oft mehr Räder als Stellplätze.
Aber nicht nur das Fehlen von Stellplätze fiel den Testern des ADAC negativ auf: 45 Prozent der Stellplätze boten zu wenig Platz zum Anschließen der Räder, 25 Prozent zum Manövrieren.
Speziell gesicherte Stellplätze oder abschließbare Fahrradboxen gab es nur an 13 Prozent der Haltestellen. Angebote zum Verschließen von Gepäck fanden sich nur in Berlin, Bremen, Düsseldorf, Leipzig, München und Stuttgart. Reparaturangebote standen lediglich in Bremen, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hannover, Leipzig, München und Stuttgart zur Verfügung. In Berlin und in München ließen sich die Akkus von Pedelecs aufladen - ansonsten existierte dieses Angebot nirgends. Aber der ADAC fand auch Positives zu berichten: Die Anlagen seien größtenteils schnell und sicher vom Radweg aus erreichbar waren. Auch bezüglich Sauberkeit, Beleuchtung und Einsehbarkeit erhielten fast alle getesteten Bike+Ride-Plätze Bestnoten.
Insgesamt gibt es also genügend Verbesserungspotenzial für die bestehenden Bike+Ride-Anlagen, um die tägliche Nutzung des Fahrrads auf dem Weg zur Arbeit in den Städten komfortabler und attraktiver zu gestalten. "Gute Bike+Ride-Anlagen mit ausreichend Stellplätzen könnten für viele Pendler ausschlaggebend sein, das Auto stehenzulassen und auf das Fahrrad und den öffentlichen Nahverkehr umzusteigen", sagt ADAC e.V. Geschäftsführer Alexander Möller. "Daher empfehlen wir den Städten, neue Bike+Ride-Anlagen auf Basis eines übergreifenden Konzepts zu planen und diese in das städtische Radwegenetz einzubinden. Das ist auch sinnvoller als Fahrverbote."
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