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Merida, Giant und Ideal

Blick in die Geschäftsbücher der Fahrradkonzerne in Taiwan

Die Zahlen von Giant Group und Merida Industries zum dritten Quartal des laufenden Jahres zeigen: Der Abbau der hohen Lagerbestände zieht sich in die Länge. Ideal Bike steht vor ganz anderen Herausforderungen.

Während sich der Detailhandel für die Black-Friday-Rabattschlachten und das anstehende Weihnachtsgeschäft rüstet, veröffentlichen nach Shimano und Fox Factory weitere, große Branchenakteure ihre Zahlen zum dritten Quartal des laufenden Jahres. Dazu gehören mit der Giant Group, Merida Industries und Ideal Bikes auch einige der größten Produzenten Taiwans. Im Fall von Merida Industries gelang die Trendwende beim Umsatz bereits im April, als erstmals wieder ein Wachstum im Vergleich zur Vorjahresperiode resultierte. Daran hat sich bis Ende September auch nichts geändert. Dadurch resultiert für die ersten neun Monate des Jahres beim Umsatz ein Total von NTD 23,83 Milliarden (rund 680 Mio. EUR), was einem Wachstum in der Höhe von 5,76 Prozent entspricht. Keine Angaben macht Merida Industries dagegen zum Gewinn und damit zur Profitabilität.

Giant im Plus

Im Fall der Giant Group resultierte im 3. Quartal beim Umsatz erstmals wieder ein Plus im Vergleich zum Vorjahr. Dieses fällt mit 4,7 Prozent aber relativ gering aus, und im Monat September lag der Umsatz bereits wieder unter dem Vorjahresniveau. Über die ersten neun Monate des Jahres betrachtet liegt der Umsatz mit NTD 57.68 Milliarden (rund 1,7 Mrd. EUR) um 7,1 Prozent unter dem Wert des Vorjahres - aber nach dem ersten Quartal hatte der Rückgang noch über 20 Prozent und zur Jahresmitte 12,52 Prozent betragen. Weniger erfreulich sieht es beim Reingewinn aus, der um 30 Prozent unter der Vorgabe des Vorjahrs bleibt. Während Fachhändler wie OE-Partner aus Europa und Nordamerika nach wie vor zurückhaltend ordern, ist die Nachfrage nach hochwertigen Rennvelos in China laut der Giant Group nach wie vor rege.

Ideal Bike muss aufholen

Weniger erfreulich sind die Zahlen bei der Ideal Bike Corporation. Im Jahr 2023 sah sich dieser wegen den Pleiten der beiden Großkunden Vanmoof und Advanced Sports zu schmerzhaften Abschreibungen gezwungen. Dies resultierte in einem Verlust in der Höhe von etwas mehr als 4 Mio EUR. In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres zeigen sich diese beiden Pleiten in Form eines deutlich geringeren Umsatzes: Dieser ging um ein Drittel auf NTD 1,91 Milliarden (rund 56 Mio. EUR) zurück. Weil zugleich die Kosten um mehr als die Hälfte gesenkt wurden, konnte Ideal Bike gut ein Drittel des Schuldenbergs abbauen. Für eine weitere Gesundung der Finanzen ist das Unternehmen darauf angewiesen, dass die Nachfrage bald wieder anzieht - und damit auch der Umsatz.

21. November 2024 von Laurens van Rooijen

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