Ein Jahr nach der Gründung
Bündnis für nachhaltige Textilien verfünffacht Mitgliederzahl
Anspruchsgruppen. Sie koordinieren die Erarbeitung der konkreten Bündnisaktivitäten durch eine Reihe von Fachgruppen.
Rund 160 Mitglieder zählt das Bündnis für nachhaltige Textilien (wwwtextilbuendnis.com) ein Jahr nach seiner Gründung. Das bedeutet fast 50 Prozent Marktabdeckung nach Umsatz in Deutschland. Damit setzt das Textilbündnis Zeichen: Erstmals arbeitet eine relevante Anzahl von Unternehmen aus der Branche gemeinsam mit Nichtregierungsorganisationen, Gewerkschaften, Standardorganisationen und Regierung am Thema Nachhaltigkeit. Ihr gemeinsames Ziel ist, die sozialen, ökologischen und ökonomischen Produktionsbedingungen entlang der textilen Wertschöpfungsketten zu verbessern.
Durch die Verabschiedung des veränderten Aktionsplans im Mai 2015 wurde der Mitgliederzuwachs möglich. „Er enthält ambitionierte soziale, ökologische und ökonomische Ziele, zu denen sich alle Mitglieder des Textilbündnisses verpflichten. Diese müssen wir nun zeitnah in konkrete Maßnahmen umsetzen, damit das Bündnis seine Wirkung entfalten kann“, betont Gisela Burckhardt für die Kampagne für Saubere Kleidung.
Die verabschiedeten Modifizierungen des Aktionsplanes beziehen sich auf individuelle Maßnahmen zur Zielerreichung und die Implementierung eines Monitoringprozesses. „Hier vereinbaren wir in den kommenden Monaten, wie die Fortschritte der Mitglieder überprüft und gesteuert werden“, erläutert Claudia Kersten, Marketingdirektorin der Standardorganisation GOTS. Zudem schreibt der Aktionsplan Internationalisierung als wichtige Aufgabe des Textilbündnisses fest.
„Dies war eine zentrale Bedingung für den breiten Beitritt der Wirtschaft, da nur internationale Vereinbarungen die Wettbewerbsgleichheit sichern“, erläutert Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Deutschland (HDE).
Parallel zur Mitgliedergewinnung und zur Überarbeitung des Aktionsplanes haben zwei Fachgruppen zu den Themen Chemikalien und existenzsichernde Löhne erste Herangehensweisen erarbeitet. Für Chemikalien ist eine Liste zu vermeidender, gefährlicher Substanzen verabschiedet worden. Beim Thema existenzsichernde Löhne hat die Fachgruppe den Aspekt der Sozialstandards mit aufgenommen und erarbeitet zurzeit erste Pilotprojekte.
Der Steuerungskreis hat sich in den vergangenen Wochen auf gemeinsame Spielregeln und Arbeitsweisen verständigen können. So haben die Mitglieder des Steuerungskreises Bernhard Felmberg, den Vertreter des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, zu ihrem Moderator gewählt. Er betont: „Entwicklungsminister Müller hat mit dem Textilbündnis einen wichtigen Prozess angestoßen. Ich freue mich, hier zusammen mit Wirtschaft, Gewerkschaft, Nichtregierungsorganisationen und Politik die zentralen Prozesse mitgestalten zu können.“
Weitere Beschlüsse des Steuerungskreises beziehen sich auf zusätzliche Fachgruppen, die beispielsweise Bündniskriterien für Natur- und Chemiefasern sowie Prozesse der Internationalisierung erarbeiten werden. „Die Vertreterinnen und Vertreter aller Mitgliedergruppen arbeiten im Steuerungskreis vertrauensvoll zusammen“, befindet Frank Zach vom Bundesvorstand des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), mit Blick auf die gemeinsame Arbeit.
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