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Tankprämien?

Bundesverband Zukunft Fahrrad schlägt Alternativen vor

In der aktuellen Diskussion im Tankprämien aufgrund der gestiegenen Preise für Benzin und Diesel schlägt der Bundesverband Zukunft Fahrrad Alternativen vor. Zusammengefasst werden die in einem „Sechs-Punkte-Sofortprogramm für energieeffiziente Mobilität“.

Ziel dieses Sechs-Punkte-Programms ist eine schnelle und zielgerichtete Senkung des Energiebedarfs im Verkehrssektors. Alexander Rosenthal, Referent für politische Kommunikation bei Zukunft Fahrrad, erklärt dazu: „Eine einseitige staatliche Unterstützung für Autofahrende mit der Gießkanne wäre ein Fehler. Durch eine Tankprämie wird weder der Energiebedarf im Verkehrsbereich gesenkt, noch werden dadurch Menschen mit geringen Einkommen gezielt entlastet. Die Bundesregierung muss jetzt alles dafür tun, den Energiebedarf für Mobilität schnell zu senken und so die Abhängigkeit von Erdölimporten für unsere Mobilitätsbedürfnisse zu durchbrechen.“

Sechs Maßnahmen für effizientere Mobilität

Zukunft Fahrrad schlägt daher ein „Sechs-Punkte-Sofortprogramm für energieeffiziente Mobilität“ vor:

  1. Temporeduzierung des Pkw-Verkehrs auf maximal 100 km/h auf Autobahnen, 80 km/h
    außerhalb geschlossener Ortschaften und 30 km/h innerorts.
  2. Bestehende Förderprogramme für die Nutzung von E-Mobilität sollten kurzfristig und
    umfassend erweitert werden. Bürgerinnen und Bürger sollen selbst entscheiden können, ob sie
    die E-Mobilitätsprämie für den Kauf eines E-Pkw oder Pedelecs nutzen. Ebenso ist die
    Aufstockung und Ausweitung des bestehenden Cargobike-Förderprogramms für private
    Haushalte sinnvoll. So erhalten sie die Chance, auf fossilfreie Mobilität umzusteigen.
  3. Durch kurzfristige und umfassende Subventionen den Preis für den öffentlichen Verkehr um die
    Hälfte reduzieren.
  4. Mehr als 75.000 Unternehmen fördern bereits das fossilfreie Pendeln ihrer Mitarbeiter*innen mit
    einem Dienstrad. Der Gesetzgeber sollte diese Erfolgsgeschichte gesetzlich absichern und
    damit das energieeffiziente Pendeln unterstützen.
  5. Ein „Bundesprogramm für Mobilitätsbudgets“ hilft Unternehmen dabei, Mobilitätsbudgets als
    flexible und nachhaltige Mobilitätsangebote für ihre Arbeitnehmer*innen anzubieten.
  6. Mittelfristig müssen Bahn und Fahrrad noch besser verknüpft werden, so dass die Attraktivität
    für den Arbeitsweg weiter steigt. Mit einem „Bundesprogramm Radsharing“ sollte der Bund
    die Aufgabenträger wie Kommunen oder Wohnungsbaugesellschaften bei der Implementierung
    von Sharing-Angeboten finanziell unterstützen. Nur mit einer solchen öffentlichen Förderung
    können Sharing-Angebote flächendeckend angeboten werden. Zudem benötigt Deutschland
    innerhalb der nächsten drei Jahre eine halbe Million zusätzliche Fahrradstellplätze an
    Bahnstationen. Dafür müssen in den Ländern, Kommunen und bei der Deutschen Bahn die
    finanziellen und personellen Ressourcen massiv erhöht werden.

Mit diesen Maßnahmen lässt sich der Mobilitätsmix in Deutschland gezielt verändern, heißt es von Zukunft Fahrrad. Denn: Aktuell werden sehr viele kurze Wege statt mit Rad oder öffentlichem Verkehr mit dem Auto zurückgelegt. Das Bundesverkehrsministerium hat in Studien dargelegt, dass auch in ländlichen Regionen 30 Prozent der Arbeitswege unter 5 km und knapp die Hälfte aller Arbeitswege unter 10km lang ist. Diese Strecken lassen sich in der Regel sehr gut mit dem Fahrrad, E-Bike oder Lastenrad zurücklegen.

16. März 2022 von Pressemitteilung

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