Vivavelo Kongress ist eröffnet:
Cem Özdemir: Das Thema Fahrrad gehört in die Bundesliga der Politik
Vor vollen Rängen nahm Herresthal die Begrüßung zum 5. Vivavelo-Kongress zum Anlass, um auf die vergangenen zehn Jahre und auf die Kongress-Premiere im Jahr 2010 zurückzublicken. Nicht ohne Stolz stellte Herresthal fest, dass sich in Sachen Radverkehrspolitik in dieser Zeit einiges in die richtige Richtung bewegt hat. Vivavelo hat einen großen Beitrag dazu geleistet. „Es ist Dynamik in das Thema“ gekommen, so Herresthal. Und insofern ist das Motto „Den Wandel Lenken“ des diesjährigen Kongresses passend gewählt. Herresthal konnte zum Kongressstart neben den vielen Teilnehmern aus der Fahrradwirtschaft auch zahlreiche, hochrangige Vertreter der Bundes- und Landespolitik begrüßen – nur der Bundesverkehrsminister war leider wieder nicht dabei. Dazu konnte sich Herresthal eine kleine Spitze nicht verkneifen: „Fünf Ausgaben von vivavelo bedeuten auch fünf vertane Chancen für den amtierenden Verkehrsminister den vivavelo-Kongress zu eröffnen“.
Mit dem Grünen-Politiker Cem Özdemir, aktuell Vorsitzender des Ausschusses für Verkehr und digitale Infrastruktur, nahm ein Oppositionspolitiker diese Aufgabe offensichtlich gerne wahr. In seiner neuen Funktion ist Özdemir in guter Position, um auch das Thema Radverkehrspolitik auf Bundesebene voranzutreiben. Er lobte das Fahrrad als „Leistungsträger einer sauberen und gleichzeitig bezahlbaren Mobilität“ und sprach angesichts der aktuellen Diskussionen von „Chancen, die Rolle des Fahrrads neu zu definieren“. Deutschland soll Fahrradland werden. Gleichzeitig gehöre das Thema Fahrrad in die Bundesliga der Politik. Für die Arbeit seines Ausschusses nannte er Themen wie Verkehrssicherheit, Infrastruktur sowie eine starke Rolle des Bundes als wichtige Eckpunkte.
Die Kongressteilnehmer werden die Ausführungen Özdemirs, aber auch anschließend der von Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär im BMVI, der sich weitgehend einverstanden mit den radverkehrspolitischen Thesen Özdemirs zeigte, mit Freude gehört haben. Jetzt hofft man auf Taten in Berlin.
Voller Tatendrang legte auch gleich das Programm des vivavelo-Kongress in Berlin los. Die Kongressteilnehmer erwartet bis Dienstagnachmittag ein breitgefächertes Programm an Impulsvorträgen, Podiumsdiskussionen und Workshops sowie viel Raum für individuellen Austausch untereinander und mit den Vertretern der Politik.
Das Finale bildet dann am morgigen Dienstag die Verabschiedung der Abschluss-Erklärung, in der verschiedene Forderungen der Fahrradwirtschaft an die Gestalter der Verkehrspolitik formuliert sind.
Weitere Infos unter: vivavelo.org
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