Neuheiten von der Taipei Cycle Show:
City- und Trekking-Parts werden intelligenter und leichter
Automatische Steuerung für NuVinci-Nabe
Mit der stufenlosen Getriebenabe NuVinci will der amerikanische Hersteller Fallbrook Technologies seit 2007 im Fahrradmarkt Fuß fassen. Nach dem letztjährigen Wechsel des Produktionspartners, dem Aufbau eines Europa-Vertriebs und einer 25-Mio.-USD-Finanzspritze durch neue Kapitalgeber in diesem Frühjahr haben die Amerikaner in Taipei nun eine neue Technik vorgestellt, die der Getriebenabe neuen Schwung im Markt geben könnte: Noch etwas unansehnlich in zwei Kunststoffkästen als Developer Kit am Fahrrad verpackt zeigte Fallbrook eine elektronische Steuerung für die Nabe. Diese Steuerung lässt sich für jeden OEM-Kunden individuell programmieren, so dass beispielsweise eine gleitende, stufenlose Anpassung der Übersetzung genauso möglich ist, wie auf Knopfdruck wählbare manuelle Gangstufen in praktisch beliebiger Anzahl. Eine kurze Testfahrt auf einem E-Bike bestätigt den Anspruch: Egal wie schnell man fährt, die Übersetzung der Getriebenabe wurde automatisch so angepasst, dass immer derselbe Kraftaufwand zum Treten notwendig ist. Als Nebeneffekt sollen dadurch bei Elektrofahrrädern auch Leistungsspitzen vermieden werden, etwa wenn am Berg mit einer ungeeigneten Gangstufe angefahren wird.
Das vorgestellte Developer Kit soll Fahrradhersteller nun in die Lage versetzen, mit der Technik zu experimentieren. Für Serienprodukte sollen dann jeweils individuelle Steuerungsmodule gefertigt werden.
Neue Federungen für den Trekkingmarkt
Mit die meisten Neuerungen gab es auf der Taipei Show bei den Anbietern von Federgabeln zu sehen, und hier insbesondere für den Trekking- und Alltagsmarkt. Die Tage, in denen Federgabeln für diesen Einsatzzweck technisch und optisch einfach von MTB-Gabeln abgekupfert werden, sind allmählich gezählt.
Einen optischen Leckerbissen zeigte etwa Suntour mit dem neuen Modell Swingshock. Dessen eingelenkige Konstruktion bildet zusammen mit dem Schutzblech eine optische Einheit und bietet 25 mm Federweg. Die Federelemente sind dabei ähnlich einer Headshock-Bauweise im Steuerrohr untergebracht. Mit Magnesium-Gabelscheiden und wahlweise einem Steuerrohr aus Aluminium folgt die Gabel zudem dem Trend zu immer leichterer Bauweise (auch wenn das Gewicht in den Suntour-Unterlagen noch nicht angegeben ist). OE-Kunden erhalten die Gabeln wahlweise mit Scheibenbremsaufnahme oder Canti-Sockeln.
Immerhin 40 mm Federweg holt RST aus seiner neuen Linie Single Shock. Auch hier hilft der Einsatz von Magnesium, das Gewicht niedrig zu halten: Je nach Größe (26 oder 28 Zoll) wiegen die Gabeln nur 1150 bis 1200 Gramm. Eine ebenfalls erhältliche Carbon-Variante bringt es sogar nur auf knapp 1000 Gramm. Und mit einer 20-Zoll-Variante hat RST auch für den wachsenden Markt mit Compact-Bikes und Falträdern ein Modell parat.
Kind Shock hat bei der Konstruktion von Gabeln mit Steuerkopf-Federung schon etwas länger Erfahrung. Diesen Vorsprung, nutzten die Taiwaner, um ihr neues Modell APG mit einigen innovativen Features auszustatten. Verborgen im Steuerrohr sitzt nämlich ein Pumpenzylinder, mit dem der Luftdämpfer der Gabel befüllt werden kann. Die Aheadset-Kappe dient dabei als Pumpengriff und ein eingebauter Manometer (der in der Serie noch seitlich statt vorne angebracht wird), zeigt an, ob der Dämpfer schon ausreichend mit Luft befüllt ist. Doch damit nicht genug: Die Gabel verfügt außerdem über einen Auslass, über den via eines kleinen Schlauchs auch die Reifen oder der Hinterrad-Dämpfer mit Luft befüllt werden können. Trotz der zahlreichen Funktionen ist es Kind Shock zudem gelungen, das Gewicht der neuen Gabeln bei nur knapp über 1200 Gramm zu halten.
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