GfK-Konsumforscher:
„Corona-Virus trägt zur Verunsicherung der Verbraucher bei“
Die Hiobsbotschaften rund um die Auswirkungen des Coronavirus reißen nicht ab. Neben der weiter weltweit steigenden Zahl der Infizierten und Todesfälle in verschiedenen Ländern bekommt auch die Wirtschaft in vielen Branchen die Auswirkungen zu spüren, insbesondere wenn sie auf Vorlieferanten aus China angewiesen ist. Da macht die Fahrradbranche keine Ausnahme (velobiz.de berichtete) . Die zahlreichen Berichte darüber zeigen offenbar auch bei den Verbrauchern hierzulande Wirkung.
„Die Ausbreitung des Coronavirus hat sicherlich dazu beigetragen, dass Verunsicherung unter den Verbrauchern aufkommt“ erklärt Rolf Bürkl, GfK Konsumexperte. „Ein durch das Virus ausgelöster Produktionsrückgang bzw. -stopp von Unternehmen in China kann dazu führen, dass auch die Produktion in Deutschland beeinträchtigt wird bzw. sogar ganz zum Stillstand kommt. Die Folge wäre Kurzarbeit bis hin zu möglichen Personalanpassungen. Und dies wäre für die Konsumstimmung wenig förderlich.“
In der aktuellen Konsumklimastudie für den Februar 2020 äußert sich das in leichten Rückgängen bei Einkommenserwartung und Anschaffungsneigung. Aber es gibt weiterhin auch optimistische Tendenzen. „Trotz konjunktureller Schwächephasen verursacht durch den Handelsstreit zwischen USA und China und dem Coronavirus, sind die Signale vom deutschen Arbeitsmarkt bislang noch ermutigend. Die Beschäftigung bleibt weitgehend stabil, wenn auch die Dynamik der letzten Jahre der Vergangenheit angehört“, heißt es aus Nürnberg.
Die Anschaffungsneigung hat zwar im Februar 2020 laut GfK geringe Einbußen erlitten, befindet sich aber weiterhin auf gutem Niveau. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wird sogar ein kleines Plus von 1,7 % verzeichnet. Allerdings: „Bislang zeigt sich die Konsumneigung noch unbeeindruckt von konjunkturellem Gegenwind, Handelsstreit und Coronavirus. Eine weitere Eskalation dieser Krisenherde birgt jedoch die Gefahr, dass der Höhenflug der Konsumstimmung ein Ende findet. Deshalb sollte auch aus Verbrauchersicht ein Augenmerk auf die Entschärfung dieser Krisen gelegt werden.“
Eine Stütze findet die Anschaffungsneigung noch immer durch die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank. Die Sparneigung verharrt auch im Februar tief im Keller. Sparen ist und bleibt keine sehr attraktive Alternative zum Konsum.
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