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Die "Last Edtion" verlässt die Werkstatt von "Crazy D"
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Eine Ära geht zu Ende:

Crazy D: Die letzten Bonanzaräder verlassen die Kölner Werkstatt

Seit mehr als 20 Jahren versorgt der Kölner Christoph Dieckmann, auch bekannt als Crazy D., die Fans der Bonanza-Kulträder mit seinen Neuauflagen. Doch damit ist bald Schluss. Warum mit der „Last Edition“ eine Ära zu Ende geht.

Bonanza-Räder waren der Traum vieler Kinder und Jugendlichen in den 70er-Jahren. Der Kölner Christoph Dieckmann ließ diesen Traum bis heute weiterleben ( www.bonanzarad-crazy-d.de ). Dieckmann’s Räder zeichnen sich dabei durch die verbauten Originalteile aus: historische Sturmey-Archer-Dreigang-Naben, originale Shimano GT3-Schaltkonsolen, Bananensättel und die silberne Rückenlehne – genannt Sissybar – lassen das Feeling der siebziger Jahre wieder aufleben. Doch jetzt hat die letzte Modellreihe die Werkstatt in Köln-Longerich verlassen. Nur noch wenige Expemplare warten auf einen Besitzer.

Seit 1999 auf der Bonanza-Fährte

Ein Blick zurück: Eigentlich galt die Leidenschaft des gelernten Industriekaufmanns Christoph Dieckmann luftgekühlten VWs und anderen Oldtimern, die er detailverliebt wieder instand setzte. Ein Freund brachte ihn dann 1999 auf die Bonanza-Fährte. Auf der Suche nach Originalteilen wurde er bei Kynast, dem ehemaligen Hersteller des originalen Bonanzarads, fündig. Er kaufte den kompletten Restbestand auf und legte so den Grundstein für sein Herzensprojekt. 20 Jahre später verlassen nun nach und nach die letzten Modelle, die sogenannte „Last Edition“, seine Kölner Werkstatt, denn die NOS-Teile (New Old Stock = unbenutzte Originalteile aus den 70er Jahren) neigen sich dem Ende zu.

Die letzte Reihe der Kulträder verlangte Crazy D. ohnehin mehr Kreativität und Recherche ab, als die vorangegangenen Editionen. Der Grund: Einige seiner Zulieferer haben zwischenzeitlich die Produktion eingestellt, sodass er hier zunächst einen adäquaten Ersatz suchen musste. An den benötigten Chrom-Felgen wäre das Projekt beinahe gescheitert, diese konnten dann aber doch noch in Italien ausfindig gemacht werden. Die Ansprüche an die Zulieferer sind dabei gleichbleibend hoch, denn die Qualität der Räder sollte sich nicht verschlechtern. „Im letzten Jahr feierte das Bonanzarad seinen 50sten Geburtstag und vor über 40 Jahren wurde die Produktion eingestellt, da wundert es nicht, dass die Lieferanten auch nach und nach weniger werden“, erklärt Dieckmann. Angst vor einer Zeit „nach Bonanza“ hat der Kölner aber nicht: „Ich werde wohl lebenslänglich Ansprechpartner zum Thema Bonanzarad sein – und zum Schrauben und Restaurieren steht noch genug bei mir herum.“

Jubiläumsaktion bei Früh

Wer noch unbedingt einen dieser Retro-Schätze sein Eigen nennen möchte, kann mit etwas Glück bei der Jubiläumsaktion von Früh eines von fünf Bonanzarädern gewinnen. „Wir sind mehr als glücklich, dass wir bei unserer langen Suche nach passenden Liebhaberstücken mit Retro-Charme auf die Bonanzaräder von Crazy D. gestoßen sind – dass diese dann auch noch hier bei uns in Köln montiert werden, finden wir richtig super!“, erklärt Dirk Heisterkamp, Marketingleiter bei Cölner Hofbräu Früh. Die Jubiläums-Aktion „50 Jahre Früh in Flaschen“ mit den Gewinncodes unter den Kronkorken läuft noch bis zum 30. September 2019.

28. Mai 2019 von Jürgen Wetzstein
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