Ebay-Studie: „Die Zukunft des Handels“
Dem stationären Handel stehen noch gravierende Veränderungen bevor
Bereits jetzt kann sich fast jeder zweite Verbraucher vorstellen, in Zukunft seine Einkäufe nur noch online oder mobil zu erledigen. Dies wird laut der Studie „Die Zukunft des Handels“ gravierende Veränderungen der Handelslandschaft nach sich ziehen.
So sagen 72 % der Konsumenten voraus, dass sie den Kauf von Eintrittskarten künftig nur noch online abwickeln werden. Die Ticketshops könnten also schon bald zu einer aussterbenden Gattung gehören. Gleiches gilt auch für Musikläden. Einen schweren Stand im stationären Handel werden in absehbarer Zeit auch elektronische Medien haben (65 % der Kunden wollen diese nur noch am PC oder über das Smartphone kaufen), ebenso wie Reisen (57 %) und Bücher (55 %).
Die befragen Konsumenten gaben an, heute schon 41 % der Produkte online einzukaufen, ein weiterer Anstieg auf 46 % in den nächsten Jahren wird von der Studie vorhergesagt. Auch bei dieser Studie wird dem mobilen Handel, also dem Kaufen über das Handy, das größte Wachstumspotential vorhergesagt. Sein Anteil soll von heute 3 % auf 11 % steigen. Dabei haben die Online-Player noch einiges an unerschlossenem Wachstumspotential: 60 % der Verbraucher gaben an, dass sie öfter online oder mobil einkaufen würden, wenn die Ware noch am gleichen Tag geliefert würde.
Ladengeschäfte werden nicht verschwinden…
Bei all diesen Wachstumsprognosen für das Onlinegeschäft bleibt den Handelsexperten zufolge der stationäre Handel nicht völlig auf der Strecke. Bestimmte Produkte wird der Kunde auch in Zukunft vor dem Kauf sehen, fühlen und testen wollen. Dazu gehören laut eBay-Studie auch Fahrzeuge und Zubehör (einschließlich Fahrräder), bei denen 85 % der Kunden auch in Zukunft lieber im Laden kaufen wollen. Damit liegen Fahrräder gleichauf mit der Möbelbranche, gefolgt von Kleidung, Schuhe und Schmuck (78 %). Nur bei Lebensmitteln (89 %) gehen noch mehr Kunden davon aus, diese auch in Zukunft stationär zu kaufen.
…doch ihre Funktion verändert sich
Trotz der Aussicht, dass auch in Zukunft die Kunden in die Fahrradläden kommen werden, stehen den Ladengeschäften gravierende Veränderungen bevor. Insbesondere Multi-Channel-Ansätze könnten ihren Weg in jedes Ladengeschäft finden. So spielen Präsentation und eine ausgefeilte Logistik eine wichtige Rolle bei der Zukunft des Handels.
Handelsexperte Prof. Dr. Alexander Brem erklärt: „Je aufwändiger und emotionaler das Produkt, desto eher wird der Kunde vor dem Kauf einen Laden aufsuchen. Geschäfte werden sich immer kreativere Mittel einfallen lassen müssen, um Kunden anzulocken und ihnen damit einen richtigen Erlebniseinkauf bieten. Der Kunde kann vor Ort alle Produkte testen, und sich für eines entscheiden, ohne alles nach Hause tragen zu müssen. Denn direkt nach dem Kauf wird ihm der Einkauf direkt aus dem Zentrallager zugeschickt, und das noch am selben Tag. Das wird für die Unternehmen auf Dauer billiger sein, als zu jeder Zeit alle Produkte vorrätig zu haben – und für die Konsumenten komfortabler.“ Die Ware könnte dann zumindest in Großstädten bereits vor der eigenen Haustür warten, wenn der Kunde vom Einkauf zurückkehrt.
Für die Studie wurden im Juni 2012 1005 Personen ab 18 Jahren vom Marktforschungsinstitut Innofact AG befragt. Mit dem Projekt „Die Zukunft des Handels“ möchte der weltweite Online-Marktplatz eBay eBay in Zusammenarbeit mit Experten und der Öffentlichkeit Einblicke in die zukünftige Entwicklung des Handels und die langfristigen Trends beim Ein- und Verkaufen geben.
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