Individuelle Einkaufserlebnisse dank neuer Technologien

Wenn es darum geht, kommende Entwicklungen des Handels vorauszusagen, dann gleicht dies stets ein wenig dem Blick in die Glaskugel. Das Projekt „Zukunft des Handels“ lässt dabei nicht nur der Phantasie von Handelsexperten freien Lauf, sondern befragte auch über 1000 Verbraucher zu ihren Erwartungen.

Viel neue Technik für individuelle Einkaufserlebnisse

RFID-Chips, per Mobilfunkgerät gescannte Barcodes und QR-Codes werden laut Expertenmeinung schon sehr bald maßgeblichen Anteil an einer individualisierten Ansprache der Kundschaft haben. Bestärkt wird diese Annahme durch die bereits heute hohe Akzeptanz dieser Technologien: 60 % der Verbraucher haben bereits Barcodes selbst gescannt, 27% sogar mehrfach. QR-Codes wurden bereits von 48 % der Verbraucher gescannt, jeder vierte Mann gab an, dies sogar oft zu tun, bei Frauen war der Anteil der Heavy-User deutlich geringer (12%).

Großes Interesse besteht bei dem Thema „Augmented Reality“, das allerdings noch in den Kinderschuhen steckt. Dabei geht es darum, den Kunden zu einzelnen Produkten Zusatzinformationen über Mobilgeräte zukommen zu lassen. 78 % der Befragten halten eine solche Entwicklung für möglich. So könnten beim Einkaufen Vorschläge zu Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Produkten erfolgen oder die virtuelle Anprobe möglich werden. Ein Großteil der Verbraucher hält diese zwei genannten Möglichkeiten für realistisch (68 % und 50 %). Auch individuelle Preise über personalisierte Treuekarten könnten so laut Expertenansicht realisiert werden.

Erweiterte Realität wird bereits erprobt

Zumindest bei eBay experimentiert man offenbar bereits mit diesen Möglichkeiten, wie Martin Tschopp, Geschäftsführer von eBay in Deutschland erklärt: „Den Händlern ermöglichen die neuen Technologien, ihre Produkte innovativer und emotionaler zu präsentieren. Wir haben Augmented Reality-Elemente in unsere Fashion-App integriert und werden die Nutzung entsprechender Technologien in der Zukunft sicher weiter ausbauen“.

In die Nähe von Science Fiction geraten die Prognosen zur Entwicklung der dazu benötigten Geräte und ihr Aussehen. So wagt der Geschäftsführer des Fraunhofer-Verbundes IuK-Technologie die Voraussage, dass Technik immer weniger als solche erkennbar sein wird: „Neben der Augmented Reality wird sich auch das Konzept der ‚Augmented Identity‘ durchsetzen, die unsere persönliche Identität um eine digitale Komponente erweitert. Sie speist sich aus unseren Daten im Netz, wie Communities oder dem digitalen Personalausweis. Um uns durch die Datenflut zu navigieren, gleicht sie persönliche Daten, Interessen und aktive Such- und Dienstanfragen mit der realen Umgebung und uns umgebenden smarten Objekten und anderen Akteuren ab.“

Welche Folgen eine solche Entwicklung auf den Handel haben könnte, ist heute wohl kaum absehbar. Das Projekt „Zukunft des Handels“ will durch Umfragen, Expertenhearings und Workshops verschiedene Aspekte des Handels beleuchten. Neben eBay sind noch namhafte Experten sowie das Marktforschungsinstitut Innofact beteiligt, das die Online-Konsumentenbefragung im Juni 2012 mit 1005 Personen ab 18 Jahren durchgeführt hat.