Umfrage - E-Bikes für junge Kunden
Demographischer Wandel bei E-Bikes?
Sabine Bruckner, Fahrrad Bruckner, Heilbronn
Gerade bei E-Mountainbikes werden die Kunden jünger. Dazu gehören etwa Damen von 25, 26 Jahren, deren Partner mit dem Mountainbike unterwegs sind. Wir hatten auch schon zwei E-Bike-Käufer im jugendlichen Alter. Hier waren die Väter als aktive Mountainbiker die treibenden Kräfte. Als cool gelten E-Bikes bei Jugendlichen noch nicht, sie wissen sie jedoch durchaus zu schätzen, wenn sie mal eines ausprobiert haben.
Peter Luithardt, Zweiradsport Luithardt, Kornwestheim
Die E-Bike-Kundschaft ist zwar jünger geworden, es geht aber erst bei 30 bis 35 Jahren los. E-Mountainbikes haben hier zur Verjüngung beigetragen. Für ganz Jugendliche ist es generell eine Preisfrage. Sie sind nicht bereit, so viel Geld auszugeben. Zudem wollen sie häufig schneller fahren als 25 km/h. Dass E-Bikes auch für junge Kunden interessant sein können, muss auch stärker über die Medien verbreitet werden.
Thomas Zeising, bs bikestore, Paderborn
Bislang hatten wir keine E-Bike-Kunden zwischen 16 und 18 Jahren. Das liegt zum einen sicher am Preis, zum anderen aber auch am Image. Zwar ist das E-Bike in der Wahrnehmung etwas jünger geworden, gilt aber nach wie vor eher als Fahrrad für Kunden im Alter ab 35+. Damit das E-Bike auch für Jugendliche interessant wird, müsste das Marketing der Hersteller noch mehr in diese Richtung gehen. Passende Produkte für diese Zielgruppe gibt es ja inzwischen im MTB- oder Cross-Bereich durchaus. Das wird aber von den Jugendlichen häufig noch nicht so wahrgenommen oder scheitert letztendlich am Preis.
Franz Goda, Fahrradhaus Goda, Damme
Die E-Bike-Kunden (bzw. Pedelec) werden immer jünger und sportiver, auch die Hemmschwelle zum Pedelec flacht ab. Einen Mofa-Ersatz bei den Jugendlichen sehen wir nicht, hier im Norden ist die Anfrage für ein Pedelec mit Rücktritt immer noch sehr hoch.
Stefan Hübner, Rad+Tat Fahrradhandel, Kamen
Der Altersdurchschnitt unserer E-Bike-Kunden ist in letzter Zeit schlagartig nach unten gegangen. Inzwischen geht es etwa ab einem Alter von 30 Jahren los. Jugendliche gehören noch nicht dazu, viele Eltern berichten mir jedoch, dass ihre Kinder die E-Bikes gerne mit benutzen. Eine eigene Zielgruppe sehe ich hier aber nicht, da Jugendliche Fahrräder eher als Transportmittel für die Kurzstrecke einsetzen. Auch die Hersteller haben derzeit im E-Bike-Bereich in erster Linie Möchtegern-Sportler im Visier, die sportlich sein möchten – es aber nicht unbedingt sind.
Heiko Wellbrock, Zweirad Heiko Wellbrock, Osterholz-Scharmbeck
Die Altersstruktur bei den E-Bike-Kunden hat sich nach unten entwickelt. Inzwischen geht es etwa bei 30 Jahren los. Jüngere Interessenten haben wir zumindest nicht. Das mag am Nord-Süd-Gefälle liegen und in südlicheren Regionen, wo grundsätzlich mehr Fahrräder mit Kettenschaltungen verkauft werden, anders sein. In erster Linie ist aber der Preis dafür verantwortlich: Ein gutes E-Bike kostet nun mal mindestens 2.000 EUR, während z. B. Motorroller schon für 1.300 EUR zu haben sind – was auch häufig finanziert wird. Der Preis für E-Bikes muss also fallen.
Stefan Dennewill, Radsport Dressel, Kronach
Die E-Bike-Kunden werden immer jünger. An Jugendliche haben wir bisher zwei Elektroräder verkauft. Um das Segment in dieser Altersgruppe auszubauen, muss das E-Mountainbike als gleichwertiges Sportgerät positioniert werden. Bei Motocross ist das überhaupt keine Frage, obwohl hier ja nur am Griff gedreht wird. Ein richtiger Schritt in diese Richtung ist, bei Enduro-Veranstaltungen eigene Rennen für E-Bikes auszurichten, was für dieses Jahr geplant ist. Viel Nachholbedarf in der Vermarktung herrscht noch bei den klassischen, großen Mountainbike-Herstellern, die zwar durchaus E-Modelle im Programm führen, aber – mit Ausnahme von Haibike – kaum als E-Bike-Marken präsent sind.
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