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Die US-Regierung erhöht erneut die Zölle auf Importe aus China.
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US-Bikebranche hart getroffen

Die Trump-Regierung erhebt ab Montag weitere Zölle

Bereits zum vierten Mal in diesem Jahr wird die nordamerikanische Fahrradindustrie von Bestimmungen der US-Regierung zu Einfuhrzöllen auf Ware aus China hart getroffen. Nachdem im März zunächst ein Zoll von 25% auf Stahl und 10% auf Aluminium erhoben wurde, was die Materialkosten für Hersteller in den USA in die Höhe schnellen ließ, traten im Juli Zölle von 25% auf Lager und GPS-Einheiten in Kraft. Im August wurden dann Zölle von 25% auf chinesische E-Bikes und E-Bike-Motoren gültig (velobiz.de berichtete) . Und nun kündigt die US-Regierung weitere Zölle an.

Ab dem 24. September wird ein Zoll von 10% auf einen Großteil der Fahrradprodukte ausgeweitet. Der Warenwert dieser Produkte wird mit einer 1 Milliarde US-Dollar angegeben. Der Zoll gilt bis Ende des Jahres und soll ab Januar 2019 auf 25% steigen. Über alle Branchen hinweg seien Importwaren aus China in Höhe von 200 Milliarden US-Dollar betroffen, teilt das amerikanische Branchenmagazin "Bicycle Retailer" mit.

Damit werden insbesondere die Fahrradhersteller und -händler getroffen, deren Waren bereits unterwegs sind, aber erst nach Sonntag in den USA eintreffen, da sie mit einem unerwarteten Aufpreis von 10% konfrontiert sind.

Das Amt des Handelsbeauftragten der Vereinigten Staaten (USTR) gibt an, dass Sicherheitsprodukte wie Fahrradhelme und Fahrradlichter zu den 297 Produktkategorien gehöre, die von den Zöllen ausgeschlossen seien. Das USTR teilte weiterhin mit, dass Elektronikartikel wie Smartwatches, Chemikalien, Sicherheitsprodukte und Sicherheitsmöbel für Kinder wie etwa Hochstühle von den neuen Zollbestimmungen ausgeschlossen seien.

Viele Akteure der US-Fahrradindustrie wurden im letzten Monat in Washington zu den Zollplänen angehört und äußerten sich gegen das Vorhaben. Organisiert wurden diese Anhörungen von PeopleForBikes und der Bicycle Product Suppliers Association. Außer den Produkten wie komplette Fahrräder, Rahmen, Komponenten, Räder, Reifen, Schläuchen etc., die man direkt mit dem Thema Fahrrad in Verbindung bringt, sind auch nicht fahrradspezifische Artikel von den Zöllen betroffen, wie etwa Werkzeuge, Muttern, Schrauben und ähnliche Dinge, die man in der Fahrradindustrie benutzt.

Gegenüber "Bicycle Retailer" sagte Alex Loggeman von der Organisation PeopleForBikes, dass sie von der Entscheidung enttäuscht seien und nannte die Höhe des Zolls von 25% untragbar. Der Bicycle Retailer zitiert den Direktor für Staats- und Lokalpolitik bei PeopleForBikes: „Wir befürchten, dass diese jährliche Steuererhöhung von 250 Millionen US-Dollar für die Fahrradindustrie Arbeitsplätze hier in Amerika gefährden wird und Fahrräder für Amerikaner weniger erschwinglich machen wird.“

Doch einige amerikanische Fahrradhersteller und Produzenten von Bikezubehör sehen diese letzte Runde der Zollbestimmungen positiv, insbesondere vor dem Hintergrund der im März erhobenen Zölle auf Stahl und Aluminium, von denen ihre Mitbewerber profitiert hatten. So schrieb Chris Fortune, der Geschäftsführer der Saris Cycle Group, in einem Kommentar im Bicycle Retailer am Montag: „Diese erhöhten Zölle helfen, faire Bedingungen für amerikanische Hersteller wie Saris zu schaffen. Wir bitten nicht um eine Sonderbehandlung, sondern eher für gleiche Voraussetzungen in einer nicht-diskriminierenden Geschäftsumfeld. Wettbewerb belebt das Geschäft und unser Bekenntnis zum amerikanischen Handwerk dient uns weiterhin. Dennoch würden wir ohne diese Zölle einem ungerechten Nachteil gegenüberstehen. Unsere Mitbewerber würden Preisvorteile haben, die wir nur schwer überwinden könnten.“

19. September 2018 von Nadine Elbert

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