„Es kann nicht darum gehen, jetzt einfach nur einen Investor hereinzuholen, der kurzfristig die 120 Arbeitsplätze erhält - aber dort keine echte Vision umsetzt“, sagte dazu Marcus Diekmann, Geschäftsfüher bei Rose Bikes, nach einem Besuch des Standorts. Diekmann schmiedet große Pläne für die Fahrradproduktion in Sangerhausen.

Die Werkshallen der ehemaligen Mifa haben ihn offenkundig beeindruckt.
„Ich war am Mittwoch bereits persönlich vor Ort und habe mit dem Geschäftsführer ein tolles und inspirierendes Gespräch geführt und auch die Größe des Unternehmens gesehen und die tolle Geschichte gespürt – wie hier früher 700.000 Bikes produziert wurden“, sagt Diekmann. Diese Geschichte in neuer und zeitgemäßer Form wieder aufleben zu lassen sei nun die neue, große Herausforderung, der sich Diekmann stellen will.

Zurück zu alter Größe

„Heute sind dort noch 120 Leute beschäftigt, tolle Menschen mit viel Erfahrung und ich habe direkt das Potential gesehen – um größer zu denken“, so Diekmann. Er gibt aber zu bedenken, das für Rose Bikes alleine der Standort und die Aufgabe allerdings zu groß sei. Stattdessen ruft er die Bikebranche dazu auf, sich zusammenzutun und dort ein neues, altes Leistungszentrum der Fahrradindustrie entstehen zu lassen. Diekmann: „Ich glaube daran, dass wir gemeinsam mit anderen Herstellern vereint diesen Standort zum Silicon Valley der Bikeproduktion machen können. Indem nicht ein Einzelner diesen Standort aufkauft und dort 50.000 Bikes produziert, sondern dass wir mit vier, fünf, sechs Herstellern gemeinsam den Standort kaufen und dort 200.000 Bikes und noch viel mehr in Zukunft produzieren. Know How dort bündeln und aufbauen, dort mehr Leute ausbilden und wieder vielen Menschen einen Job geben.“

Gespräche mit anderen Fahrradherstellern seien bereits aufgenommen worden, Man darf gespannt sein, welche Resonanz diese Ideen finden und welches Kapitel in der Geschichte der Fahrradproduktion in Sangerhausen aufgeschlagen wird.