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Die Höhe der Subventionen für Pkw fällt in den verschiedenen Märkten sehr unterschiedlich aus. Deutschland ist ganz vorne mit dabei bei der Förderung des Autoverkehrs.
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Milliardenförderung

Dienstwagenprivileg unter Beschuss

Eine aktuelle Studie von Transport & Environment (T&E) setzt sich mit den Subventionen für Dienstwagen auseinander. Gefordert wird in dem Papier eine bessere Verwendung der 13,7 Milliarden Euro.

Laut Studie sind die 13,7 Milliarden Euro der Betrag, mit dem jedes Jahrs fossil betriebene Dienstwagen in Deutschland gefördert werden. Damit zählt Deutschland zu den Spitzenreitern unter den Ländern, die von Environmental Resources Management (ERM) im Auftrag von T&E untersucht wurden. Lediglich Italien bezahle mit 16 Milliarden Euro mehr Subventionen für umweltschädliche Dienstwagen.

Wie hoch die Subventionierung von Fahrrädern in Deutschland ausfällt, ist leider nicht bekannt. Man darf vermuten, dass der Wert doch deutlich unter dem für Automobile liegt. Die Berechnung würde analog zur Pkw-Variante funktionieren: Bei der T&E-Studie wurden (laut den Studienmachern erstmalig) die die Effekte der wichtigsten Steuervergünstigungen untersucht, die traditionell für Dienstwagen gewährt werden und privaten Autobesitzenden nicht zur Verfügung stehen. Dazu zählen der Vorsteuerabzug, Abschreibungen, die Pauschalbesteuerung des geldwerten Vorteils von Dienstwagen und Tankkarten. Statt sich auf Durchschnittswerte oder einzelne Beispielmodelle zu beziehen, wurden die Steuervorteile für alle zugelassenen Automodelle berechnet. Analysiert wurden die sechs größten Automobilmärkte Europas. Nur Italien fördert Dienstwagen mit einer höheren Gesamtsumme als Deutschland.

Um die Gesamtsubventionen zu ermitteln, wurden zwei Szenarien verglichen: ein Business-as-usual-Szenario mit den derzeitigen Steuern und ein kontrafaktisches Szenario, das zeigt, wie viel von ihrem Gehalt Autofahrende ausgegeben hätten, wenn sie ihre Fahrzeuge privat gekauft hätten. Die endgültigen Zahlen basieren auf einem Szenario, in dem 80 Prozent der Dienstwagenfahrten privat sind.

Im Ergebnis subventionieren die sechs untersuchten Märkte fossil betriebene Dienstwagen mit 42 Milliarden Euro pro Jahr: Italien (16 Mrd. Euro), Deutschland (13,7 Mrd. Euro), Frankreich (6,4 Mrd. Euro) Polen (6,1 Mrd. Euro) subventionieren Star, nur in Spanien (0,1 Mrd. Euro) werden Pkw deutlich weniger gefördert.

Die Studie zeigt zudem, dass es mehr klimaschädliche Steuervorteile gibt, je größer das Auto ist. Auf einen geleasten Opel Corsa kommen in Deutschland Subventionen in Höhe von 4.015 Euro pro Jahr, auf einen geleasten Audi A6 fast doppelt so viel. Vor allem mit fossilen Brennstoffen betriebene SUV-Dienstwagen erhalten hohe Steuervorteile, die jährlich zwischen 6.477 und 8.544 Euro liegen. Dies erklärt auch, warum Unternehmen mehr klimaschädliche SUVs zulassen als private Haushalte. Von den insgesamt 13,7 Milliarden jährlichen Subventionen für fossile Dienstwagen gehen 4 Milliarden an SUVs.

Die Forderung der Studienmacher lautet entsprechend, die Subventionen neu auszurichten und insbesondere größeres Augenmerk auf die Förderung der E-Mobilität zu legen. Susanne Goetz, Referentin für E-Mobilität bei T&E Deutschland, sagt: “Unser Steuersystem bietet keinen echten Anreiz, auf E-Dienstwagen umzusteigen. Jedes Jahr subventionieren wir fossile Dienstwagen mit Milliarden, während deutsche Hersteller wie zuletzt VW über einen schwachen heimischen Absatzmarkt für E-Autos klagen. Es wird höchste Zeit, dass der Staat unser Geld in die Technologie der Zukunft steckt. Das wäre gut für das Klima und die Industrie.”

In Deutschland entfallen laut einer anderen T&E-Studie zwei Drittel aller Neuzulassungen auf gewerblich genutzte Fahrzeuge. Knapp die Hälfte dieser Firmenwagen sind Dienstwagen, die neben der geschäftlichen Nutzung auch privat gefahren werden dürfen. T&E fordert daher von der Bundesregierung, dass bei der anstehenden Reform der Dienstwagenbesteuerung und Abschreibungsregeln für Firmenwagen Folgendes umgesetzt wird:

  • Die angekündigten Sonderabschreibungen für gewerblich zugelassene E-Autos sollten mit reduzierten Abschreibungsmöglichkeiten für Verbrenner eingeführt werden.

  • Der pauschale Steuersatz bei der Dienstwagenbesteuerung für Verbrenner soll auf 2 Prozent erhöht werden, um eine höhere Spreizung zwischen dem Preis für E-Mobilität und der auslaufenden Verbrenner-Technologie zu schaffen. Zudem soll der Steuersatz mit dem CO₂-Ausstoß des Autos steigen.

  • Die im Koalitionsvertrag angekündigte Anpassung des Steuersatzes für Plug-in-Hybride muss umgesetzt werden.

Eventuell findet sich daneben auch noch ein Weg, einen Teil dieser Subventionsmittel auch in die zweirädrige E-Moblität umzulenken.

Freitag um 10:13 von Daniel Hrkac
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