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Förderung von Lastenrädern

Drei große Verbände schalten sich in die politische Diskussion ein

Lastenräder sind Teil der politischen Diskussion geworden. Die Koordinationsgruppe Lastenräder bezieht dazu eine klare Position und will gegen eine „unprofessionelle Entwicklung“ der Diskussion ankämpfen.

Grundsätzlich hält die Arbeitsgruppe der drei großen Verbände Radlogistikverband Deutschland e.V., Bundesverband Zukunft Fahrrad e.V., Bundesverband der Kurier-Express-Post-Dienste e.V. die neue Aufmerksamkeit für das Thema Lastenrad grundsätzlich für notwendig und positiv.

In einer gemeinsamen Mitteilung präzisiert die Arbeitsgruppe ihre Position wie folgt:

„Wir begrüßen den Vorschlag von Frau Annalena Baerbock (Bundesvorsitzende und Kanzlerkandidatin der Grünen) zur stärkeren Förderung von Lastenrädern. Das Lastenrad ist längst ein vollwertiges Transportfahrzeug und damit zu einem wichtigen Bestandteil der Verkehrswende geworden. Das Ziel muss deshalb sein, den jungen und zukunftsfähigen Wirtschaftszweig substanziell zu stärken, indem die Produktion, der Service und die Nutzung von Lastenrädern gefördert werden.

Lastenräder sind für den Weg zu einem CO2-neutralen und sicheren Verkehr unerlässlich. Sie mindern die Geräuschkulisse auf Straßen deutlich, verursachen keine Stickoxidemissionen und reduzieren gegenüber konventionellen Kraftfahrzeugen den Endenergieverbrauch sowie die CO2-Emissionen mindestens um den Faktor 10. Das Verkehrsministerium hat dies bereits erkannt und die Verlagerung von 30% des Lieferverkehrs auf Lastenräder im Nationalen Radverkehrsplan verankert.

Dieses Ziel ist ambitioniert, wofür gerade die noch junge Lastenradbranche adäquate Unterstützung benötigt, wie sie die Autoindustrie bereits seit Jahren in Milliardenhöhe erhält. Dem Erfolg laufender – jedoch meist zu kleiner und dezentraler – Förderprogramme würde mit einem solchen Schritt Rechnung getragen. Subunternehmen von Paketdiensten sowie regionale Radlogistikanbieter mit bekanntermaßen angespannten Ertragslagen sind auf relevante Förderungen angewiesen. Bei der Beschaffung steht das Lastenrad zusätzlich im harten Wettbewerb mit stark subventionierten Elektro-Fahrzeugen. Gleiches gilt für private Nutzer oder gewerbliche Anwender anderer Branchen.

Für das Erreichen der Ziele des Nationalen Radverkehrsplans ist jedoch zusätzliche politische Unterstützung nötig. Bei der Ausgestaltung der Förderlandschaft sollte auch das Leasing von Lastenrädern miteinbezogen werden, da viele Logistikdienstleister ihre Fahrzeuge gerne liquiditätsschonend leasen. Zu den Förderungen ist folgendes zu sagen: Es handelt sich um Anreize, nicht um Verpflichtungen. Gleichzeitig gibt es viele Segmente, in denen der Einsatz von Lastenrädern keinen Sinn macht. Logischerweise werden hier selbst mit Förderangeboten keine Lastenräder angeschafft. Gleichzeitig gibt es vielfältige, aber bislang nicht förderbare Szenarien, in denen das Lastenrad sinnvoll einsetzbar ist. Nur hier kann die Förderung ihre volle Wirksamkeit entfalten.

Die Diskussion zum Thema Lastenrad hat sich in den letzten Tagen in den Medien sehr dynamisch, teils aber auch unprofessionell entwickelt. Manche Reaktionen gehen weit am Thema vorbei, weil sie emotional und im Schatten der bevorstehenden Wahl erfolgen. Es fällt weiterhin auf, dass Fakten und aktuelle Erfahrungswerte außer Acht gelassen werden. Deshalb wollen die Verbände der Koordinationsgruppe Lastenrad (KGAG) für Journalisten, Politiker, Bürger und Unternehmer als kompetente Ansprechpartner zum Erfahrungsaustausch und für Fachwissen dienen. Die Vertreter der Verbände stehen interessierten Presse- und Volksvertretern sowie privaten und gewerblichen Interessenten für alle Fragen zur Verfügung."

27. August 2021 von Pressemitteilung

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