Entwicklung aus Großbritannien
E-Bike-Antrieb Skarper dockt an der Scheibenbremse an
Die Idee, ein herkömmliches Fahrrad vermeintlich unkompliziert in ein E-Bike zu verwandeln, hat schon viele umgetrieben. Und weiterhin gilt, dass ein solcher Umbau, wie in der Vergangenheit schon desöftern in der Fachpresse ausführlich dargestellt wurde, eine ganze Reihe von rechtlichen Konsequenzen, allen voran in der Produkthaftung, nach sich zieht. Die meisten derartigen Antriebslösungen haben, unabhängig davon wie gut sie technisch ausgereift waren, zumindest in Deutschland nicht den Sprung aus der Marktnische geschafft.
Ambitionierter Auftritt
Einen neuen Anlauf startet hier die britische E-Antriebsmarke „Sarper“, die durchaus ambitioniert bei ihrer Vorstellung im deutschsprachigen Markt auftritt und mit dem sechsfachen Olympiasieger und elffachen Weltmeister im Bahnradsport Sir Chris Hoy einen prominenten Markenbotschafter aufweist. Hoy war offenbar auch in die Produktentwicklung involviert.
Erfinder und Mitbegründer von Skarper ist jedoch Dr. Alastair Darwood. Der Arzt konnte bislang durch die Erfindung und Entwicklung von medizinischen Geräten Aufmerksamkeit erregen.
Eine gewisse Aufmerksamkeit wird Darwood sicherlich auch mit seinem neuartigen E-Antrieb erlangen, weil er eine Besonderheit aufweist: Um das Fahrrad mit dem Skarper Antrieb auszustatten, muss lediglich die hintere Bremsscheibe gegen die spezielle DiskDrive-Scheibe ausgetauscht werden, so die Kernidee der Entwicklung. Über diese Bremsscheibe wird die Kraft des Motors auf das Laufrad übertragen, der am Rahmen angebracht wird. Ist der Antrieb nicht montiert, soll sich die Scheibenbremse wie gewohnt nutzen lassen können. Des Weiteren muss ein kleines Verbindungsstück an der linken Kettenstrebe befestigt werden zur Sicherung des Systems. Der Motor selbst hat eine Leistung von 250 Watt und bietet ein Drehmoment von 50 Nm. Der integrierte Akku hat eine Kapazität von 202 Wattstunden, was laut Hersteller eine Reichweite von bis zu 60 Kilometer ermöglichen soll. Das Gewicht des Gesamtsystems gibt der Hersteller mit rund drei Kilogramm an, hinzu kommen noch 300 Gramm für die Bremsscheibe. Einen Verkaufspreis hat das Unternehmen mit rund 1000 Britische Pfund ebenfalls schon kommuniziert. Ausgeliefert werden sollen die ersten Antriebe im kommenden Jahr.
Ean Brown, CEO und Mitbegründer von Skarper, erklärt: „Unser Antriebssystem ist der einfachste Weg zu einem komplett fertigen und leistungsstarken E-Bike. Wir haben das Ziel, dass die DiskDrive-Bremsscheibe ab Werk in Millionen von Fahrrädern auf der ganzen Welt serienmäßig integriert wird."
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