ZIV veröffentlicht Rekordzahlen:
E-Bike-Verkäufe in Deutschland kratzen an der 1 Million-Marke
Nein, die 1 Million-Marke fiel im vergangenen Jahr (noch) nicht: 980.000 E-Bikes wurden laut ZIV-Erhebung im vergangenen Jahr in Deutschland verkauft. Ungebremst ist damit das Wachstum. Denn dies bedeutet ein Plus von 36 % im Vergleich zum Vorjahr.
Anders als beispielsweise in der Schweiz (velobiz.de berichtete) spielten dabei die schnellen S-Pedelecs mit einem Marktanteil von nur 0,5 % nur eine untergeordnete Rolle. Die Modellgruppenaufteilung nach Stückzahlen im Detail: E-Trekking 36,5 %, E-City-/Urban 33 %, E-MTB 25 %, E-Lastenräder 4 %, schnelle E-Bikes 0,5 % sowie Sonstige mit 1 %.
Deutsche Hersteller waren auch beim E-Bike-Export erfolgreich. Hier konnte ein Plus von 51 % auf 440.000 Fahrzeuge erzielt werden. Insgesamt exportierten Hersteller aus Deutschland 1,27 Mio. Fahrräder ins Ausland – ein Plus von 8,8 %.
Gesamtabsatz über der 4-Millionen-Schwelle
Nicht minder bedeutend als die E-Bike-Verkaufszahlen ist der Gesamtabsatz von Fahrrädern und E-Bikes: Und hier erfuhr der Fahrradmarkt im vergangenen Jahr eine deutliche Belebung. Insgesamt wurden 4,18 Mio. Fahrräder und E-Bikes verkauft, was einem Anstieg von 8,6 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dabei konnte auch die Kategorie Fahrrad zulegen – und zwar um 2 %.
Steigende Absatzzahlen, aber auch weiter gestiegene Durchschnittspreise trieben den Umsatz der Fahrradbranche insgesamt nach oben. So beziffert der ZIV den Umsatz mit Fahrrädern und E-Bikes im Jahr 2018 auf 3,16 Mrd. EUR – das ist ein Zuwachs von 16,3 %. Daraus errechnet sich ein durchschnittlicher Verkaufspreis von 756 EUR, der damit um 7,1 % höher liegt als noch im Jahr 2017. Zusammen mit dem Komponenten- und Zubehörbereich ergibt sich daraus ein Gesamtumsatz der deutschen Fahrrad-, E-Bike, Komponenten- und Zubehörindustrie von ca. 6 Mrd. Euro.
ZIV-Frontmann Neuberger hob in Berlin vor versammelter Presse die zunehmende Bedeutung des Radverkehrs für die Mobilität von heute und der Zukunft heraus. Angeschoben hätten auch die hervorragenden Witterungsverhältnisse im Jahr 2018, die für „ungebremste Freude am Radfahren“ gesorgt hätten. „2018 war ein fantastisches Jahr für die deutsche Fahrradindustrie. Die Innovationen der Branche sind dafür verantwortlich, dass sowohl Fahrrad als auch E-Bike beim Kunden hohe Begehrlichkeit wecken. Hinzu kommen die optimalen Witterungsverhältnisse, die die Saison früh beginnen und spät enden ließen“, so Neuberger.
Verschiebungen bei den Modellgruppen
Hinsichtlich der Modellgruppenaufteilung, also dem Anteil der einzelnen Kategorien am Gesamtmarkt (nach Stück), lässt sich ein leichter Rückgang in den Kategorien City-/Urban, Trekking, ATB, MTB, Rennmaschinen/Flat-Handlebar/Cross, Holland- und Tourenrad sowie Kinderräder feststellen. Wachsen konnte wie erwähnt die Modellgruppe E-Bike. Unverändert zeigte sich die Kategorie Sonstige (Liegeräder, Tandems, Lastenräder, etc.). Der Marktanteil von E-Bikes am Gesamtfahrradmarkt steigerte sich demzufolge auf nunmehr 23,5 %. Der Zweirad-Industrie-Verband korrigiert demzufolge seine Prognose auf mittelfristig erwartbare 30% Anteil am Gesamtfahrradmarkt. Langfristig sei ein Marktanteil von 35 % durchaus realistisch, so Neuberger.
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