ZIV-Zahlen für 2019
E-Bike-Verkäufe steigen weiter sprunghaft an
Die Zahl der verkauften E-Bikes in Deutschland hat sich im vergangenen Jahr um 39 % auf 1,36 Mio. Einheiten erhöht. Die Schätzungen aus dem September wurden dabei deutlich übertroffen. Nach 925.000 verkauften Einheiten im ersten Halbjahr 2019 war man zunächst von einer Gesamtverkaufszahl von rund 1,1 Mio. E-Bikes im Gesamtjahr ausgegangen.
Insgesamt stieg der Verkauf von E-Bikes und Fahrrädern zusammen auf 4,31 Mio. Einheiten, das sind 3,1 % mehr als im Vorjahr und damit erneut über der 4-Millionen-Schwelle. Aus diesen Zahlen lässt sich jedoch auch herauslesen, dass der Verkauf von unmotorisierten Fahrrädern weiter um 7,8 % im Vergleich zum Jahr 2018 geschrumpft ist. Der Marktanteil von E-Bikes am Gesamtfahrradmarkt steigerte sich auf nunmehr 31,5%. „Damit erreicht das E-Bike eine Marktbedeutung, die so schnell nicht erwartet werden konnte. Ein mittelfristiger Anteil am Gesamtmarkt von 40% und langfristig sogar 50% scheint nicht mehr ausgeschlossen“, heißt es vom ZIV. Der Fahrradfachhandel bleibt dabei weiterhin der dominierende Vertriebsweg beim Fahrradverkauf. 68 % der verkauften Fahrräder und E-Bikes rollen über Fachgeschäft bzw. Fachmarkt zum Kunden. Internetversender kommen auf 24 %, SB-Warenhäuser, Baumärkte und Lebensmitteldiscounter verbleiben 8 %.
E-Bikes und ATBs legen zu
Hinsichtlich der Modellgruppenaufteilung am Gesamtmarkt (nach Stück), lässt sich ein leichter Rückgang in den Modellgruppen City-/Urban, Trekking, MTB sowie Holland- und Tourenrad feststellen. Wachsen konnte, wie genannt, die Kategorie E-Bike sowie die Modellgruppe ATB. Unverändert zum Vorjahr zeigten sich Jugendräder, Rennmaschinen/Flat-Handlebar/Cross, Kinderräder und Sonstige (Liegeräder, Tandems, etc.). Erstmalig konnten Lastenräder (ohne Motor) eigenständig ausgezeichnet werden.
Der Anteil der Modellgruppen innerhalb der Kategorie E-Bike (nach Stück) ergibt sich wie folgt: E-Trekking 36%, E-City-/Urban 31%, E-MTB 26,5%, E-Lastenräder 4%, schnelle E-Bikes 0,5%, erstmalig E-Rennmaschinen 0,5% sowie E-Sonstige mit 1,5%. Signifikant wachsen konnte erneut die Modellgruppe E-MTB. Leicht höhere Anteile verzeichnet die Kategorie E-Sonstige.
34% Umsatzplus
Der Umsatz (in Euro) mit Fahrrädern und E-Bikes konnte 2019 auf 4,23 Mrd. Euro gesteigert werden. Dies ist ein Plus von rund 34%. Zusammen mit dem Komponenten- und Zubehörbereich ergibt sich daraus ein Gesamtumsatz der deutschen Fahrrad-, E-Bike, Komponenten- und Zubehörindustrie von ca. 7 Mrd. Euro.
Die deutliche Steigerung des Umsatzes ist vor allem auf den hohen Absatz von E-Bikes und dem damit verbundenen, signifikant gestiegenen durchschnittlichen Verkaufspreis pro Fahrrad (inkl. E-Bikes) zurückzuführen. Dieser lag in 2019 bei € 982,- über alle Vertriebskanäle und damit um rund 30% höher als noch in 2018. Interessant dabei ist, dass auch der Durchschnittspreis des klassischen Fahrrads steigt. „Damit setzt sich der Trend zu Markenprodukten und Fahrzeugen mit hoher Qualität, wie schon in den Jahren zuvor, fort“, heißt es vom ZIV.
Siegfried Neuberger, Geschäftsführer des Zweirad-Industrie-Verbands, zieht ein positives Fazit: „Wir freuen uns über die sehr positive Entwicklung des Fahrrad- und E-Bike-Marktes im Jahr 2019. Diese zeigt, dass Themen wie nachhaltige Mobilität, Gesundheit und Spaß am Radfahren in der deutschen Gesellschaft und Politik angekommen sind. Zusätzlich fördern Innovationen, attraktives Design und ein breites Modellspektrum die Nachfrage beim Endkunden.“ Und nach vorne gerichtet erklärt er: „Wir sind sicher, dass sich dieser positive Trend fortsetzen wird, wobei der negative Einfluss des Corona-Virus auf die Lieferkette bisher noch nicht abschließend eingeschätzt werden kann“.
Der ZIV veröffentlicht seine Marktdaten auch online unter www.ziv.zweirad.de/marktdaten
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