Aus für die Geisterstadt:
eBay-Express rollt aufs Abstellgleis
„Basierend auf dem Feedback unserer Käufer und Verkäufer haben wir uns entschieden, unseren Online-Marktplatz eBay Express in Deutschland zum 23. April 2008 abzuschalten“, heißt es bei Ebay. Damit vollzieht das Online-Auktionshaus einen Schritt, der in der Szene schon länger erwartet wurde. Dass der Rückzug im Online-Business keine größeren Wellen wirft, dürfte wohl auch damit zusammenhängen, dass eBay von Anfang an eine Geisterstadt gewesen sei, wie es in verschiedenen Medienberichten heißt. Nach dem Ende von eBay-Express soll nun die EBay-Plattform shopping.com ausgebaut werden. Zudem seien mehr Funktionen für gewerbliche Anbieter auf der regulären eBay-Seite geplant.
Weit mehr Aufsehen, zumindest unter Markenhändlern auf eBay, erregte dagegen das Landgericht Mannheim mit einem jüngst veröffentlichten Urteil. Der Schulranzen-Hersteller Alfred Sternjakob (Marke Scout) hatte gegen einen Fachhändler geklagt, der dessen Produkte neben dem stationären Handel auch über eBay angeboten hatte. Das selektive Vertriebssystem von Scout, das den Händlern einen Absatz über eBay vertraglich untersagt, stelle keinen Verstoß gegen das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen, wie das Gericht feststellte (AZ. 7 O 263/07 Kart.). Allerdings hat erst vor gut einem halben Jahr das Landgericht Berlin in einem nahezu identischen Fall völlig anders entschieden. Im Ergebnis herrscht nun Rechtsunsicherheit.
Die Ankündigung von eBay zur Einstellung von eBay-Express und eine entsprechende FAQ finden Sie hier:
http://pages.ebay.de/retireexpress/index.html
Das Urteil des Landgerichts Mannheim finden Sie hier:
http://lrbw.juris.de/...
Interessant in diesem Zusammenhang ist auch ein Interview von stern.de mit Michael Marcovic, der zeitweise Europas größter eBay-Händler war und im Januar 2006 pleite ging:
http://www.stern.de/...
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