Branchen-Urgestein blickt ins Jahr 2025
Ed Benjamin: Radindustrie muss sich Herausforderungen stellen
so genannten „Power on Demand“-Bikes, also Räder bei der die Motorunterstützung per Gasgriff gesteuert wird. Als Basis dieser Behauptungen nennt Benjamin Studien aus China sowie Beobachtungen und Erfahrungen aus seiner 25-jährigen Tätigkeit im Fahrradbusiness. „Selbst Produktmanager aus der Fahrradindustrie äußern sich hochbegeistert über schnelle Räder, weniger ein Thema sind klassische Pedelecs“, so Benjamin. Man solle auf die Kunden hören und sich in deren Sicht versetzen. Deren Bedürfnisse seien mehr Geschwindigkeit, mehr Unterstützung für das Bergauffahren und mehr Möglichkeiten beim Gepäcktransport.
Noch stärkerer Wettbewerb drohe der Fahrradindustrie aus dem Automotiven-Sektor, wo bereits gemunkelt werde, dass über 50 Automarken in den nächsten vier Jahren Produkte für die elektrische Zweiradmobilität herausbringen wollten. „Das wird Anteile der Fahrradindustrie wegnehmen, wenn sie es nicht schafft, auf die neuen Herausforderungen zu reagieren. Diese sind schnellere Fahrzeuge produzieren, die über mehr Komfort und Alltagstauglichkeit verfügen.“ Sein Credo: „Transport, auch der Transport von Güter, ist weltweit der Hauptgrund für Mobilität – und nicht Sport oder Freizeit“.
Seine Einschätzung für das Jahr 2025: Es wird nur eine kleinere Gruppe von Pedelecs geben, die weiterhin als Fahrräder gesehen werden. Die größere Gruppe seien dann vielmehr Räder, die in die gleiche Klasse wie Mofas und leichte Motorräder fallen. Gleichzeitig wies Benjamin darauf hin, dass die größte Kundengruppe, die noch nicht erschlossen wäre, nicht in den westlichen Ländern liege würde, sondern in China und Indien.
Als weiteres Szenario nannte Benjamin das Verbot von Zwei-Takt-Motoren in den Städten, was Benjamin für sehr realistisch hält. Dieses würde ein zusätzliches Marktpotential eröffnen, jedoch nicht bei elektrischen Fahrrädern, sondern bei Scooter-ähnlichen Zweirädern.
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