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Der italienische Premierminister ließ es sich nicht nehmen, bei der offiziellen Eröffnung vor Ort zu sein.
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Motorräder dominierten Mailänder Messe:

Eicma will Fahrradindustrie wieder stärker gewichten

Bei der diesjährigen Eicma gerieten die Fahrräder sprichwörtlich unter die Motorräder. Eine nicht repräsentative Ausstellerzahl aus der italienischen Fahrradindustrie kämpfte tapfer gegen die Übermacht der motorisierten Zweiräder. Bereits auf der Messe kursierten Ideen, wie in Mailand künftig die Balance zwischen den beiden Sparten der Zweiradindustrie verbessert werden könnte.

Der italienische Premierminister ließ es sich nicht nehmen, bei der offiziellen Eröffnung vor Ort zu sein.Das Sechstagerennen zog viele Zuschauer an.Nicht für alle italienischen Fahrradhersteller war die Eicma in diesem Jahr Pflichttermin

Von Konjunkturschwäche war in der vergangenen Woche in Mailand wenig zu spüren: Rund eine halbe Million Besucher folgte dem Ruf der diesjährigen Eicma in die Mailänder Messehallen. Damit erreichte die Messe annähernd die Besucherzahlen des Vorjahrs. Im Schwerpunkt des Interesses lagen aber ganz klar die Motorräder. Allein der Hallenplan zeigte es schon deutlich: Während die motorisierten Zweiräder sechs Messehallen füllten, fanden die Aussteller der muskelkraftbetriebenen Fahrzeuge bequem in einer einzigen Halle Platz. Von der internationalen Fahrradindustrie ließen sich die Teilemarken höchstens durch ihre nationalen Importeure vertreten, die Radhersteller verzichteten mit Ausnahme von Scott und GT ganz auf einen Auftritt auf der diesjährigen Mailänder Messe. Und auch die einheimische Industrie zählte mehr Abwesende als Anwesende: Selbst prominente Namen wie Pinarello, Wilier und Rudy Project verzichteten auf eine Produktpräsentation für die einheimische Kundschaft. Marzocchi und der Schuhhersteller Sidi wiederum zeigten sich lediglich in den Motorradhallen. Ein wichtiger Grund dafür war der für die Fahrradindustrie ungünstige Termin, aber auch die hohen Kosten der Mailänder Messe schreckten zahlreiche potenzielle Aussteller ab.

Auch das Fahrrad zog Publikum an

Dabei hätte die Präsentation durchaus ihr Publikum gefunden. Obwohl sich die Endverbraucher in der Fahrradhalle weniger dicht drängten als im Motorradbereich, zeigten sich die anwesenden Firmen zufrieden mit dem Publikumsinteresse. Sie profitierten davon, dass das Fahrrad auch in Italien zunehmend nicht nur als Wettkampf-Sportgerät für die Straße, sondern auch als Lifestyle-Produkt für die Stadt wahrgenommen wird.Eine glückliche Hand für publikumswirksame Aktionen bewies die Messeleitung mit dem erstmals durchgeführten Sechstagerennen in der Nachbarhalle der Fahrradausstellung. Mehrere tausend Besucher verfolgten während den Messeöffnungszeiten, wie der zweifache Weltmeister Paolo Bettini auf dem Rundkurs seine Wettkampfkarriere offiziell beendete.

Separater Fahrradevent im Spätsommer?

Entsprechend dem Gesamterfolg der diesjährigen Eicma zeigte sich Messedirektor Costantino Ruggiero sehr zufrieden und verteidigte den neuen Termin im November. „Die Veranstaltung hat eindeutig ihren Platz gefunden“, stellte er in der Abschlusspressekonferenz fest. Für die Kritik der Fahrradindustrie am neuen Messekonzept zeigte er sich aber offen: „Wir möchten alle Firmen der Zweiradindustrie zufrieden stellen und es ist unser Ziel, eine perfekte Balance zwischen Motorrad- und Fahrradsegment herzustellen.“ Künftig sollen die Synergien zwischen den beiden Sparten stärker betont werden, beispielsweise über den Themenschwerpunkt urbane Mobilität. Weiter denkt Ruggiero laut über einen separaten Fahrradevent zu einem früheren Zeitpunkt nach. Innoffiziell war auf der Messe bereits von Daten im Juli oder August die Rede. Außer dem nächstjährigen Datum der Eicma vom 10. bis 15 November 2009 wollte die Messeleitung aber noch keine verbindlichen Angaben für die Zukunft bekannt geben.

10. November 2008 von Urs Rosenbaum

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