Aktuelle GfK-Studie:
Einzelhandel: Welche Regionen sind Kaufkraft-Magneten?
Vergleicht man die Einzelhandelskaufkraft mit regionalen Einzelhandelsumsätzen, ergibt sich die Kennziffer Einzelhandelszentralität, die die Anziehungskraft des regionalen Einzelhandels misst. Werte über 100 stehen für einen Kaufkraftzufluss, Werte unter 100 für einen Kaufkraftabfluss. Im Jahr 2018 stehen 150 deutsche Kreise mit Kaufkraftzufluss insgesamt 251 Kreisen mit Kaufkraftabfluss entgegen. Allerdings liegt es in der Natur des Einzelhandels, dass überwiegend Stadtkreise Zuflüsse verzeichnen, denn hier ballt sich der Einzelhandel und hat eine hohe Anziehungskraft auf die im Umland lebenden Konsumenten
Trier liegt erstmals im Ranking vorne
Die Top 10 Kreise des Zentralitäts-Rankings sind die gleichen wie im Vorjahr. Nur der Stadtkreis Trier tauscht mit dem Stadtkreis Passau die Plätze und wird mit einer Zentralität von 210,1 bundesweiter Spitzenreiter.
Von den übrigen städtischen Kreisen in den Top 10 liegen sieben in Bayern. Städte wie Passau und Straubing sind Versorgungszentren für das ländlich geprägte Umfeld, wo wenig Einzelhandelsangebote zu finden sind. Bei mittlerer Einwohnergröße haben sie ein großes Einzugsgebiet, in dem relativ viel Kaufkraft steckt, was dann meist in die nahegelegene Stadt fließt.
Mit einer Zentralität von 55,5 ist der Landkreis Würzburg Schlusslicht unter allen 401 deutschen Kreisen, während der Stadtkreis Würzburg auf Rang drei liegt. Hier wird der Anziehungseffekt einer Stadt auf ihr Umland besonders deutlich.
„Der stationäre Einzelhandel kann trotz wachsender Bedeutung des E-Commerce in vielen Produktgruppen punkten, wenn es ihm gelingt, den Verbrauchern nahe zu sein und einprägsame Einkaufserlebnisse zu schaffen“, heißt es dazu vom GfK.
Wo das Potential wohnt
Die Information, wo das Potenzial sitzt, bevor es ausgegeben wird, ist für Einzelhändler allerdings ebenfalls sehr relevant. Die Einzelhandelskaufkraft weist das durchschnittliche Einzelhandels-Ausgabepotenzial am Wohnort der Menschen aus. Damit planen etwa Supermärkte ihre Standorte wohnortnah und Hersteller oder Onlinehändler wissen, wo es sich lohnt, Werbung zu schalten.
Wenige Punkte Unterschied im Kaufkraftindex je Einwohner wirken sich – je nach Einwohnerzahl des jeweiligen Gebiets – in der Gesamtsumme des Nachfragepotenzials in Euro dramatisch auf die regionalen Absatzchancen eines Händlers aus. Daher ist auch die Einzelhandelskaufkraft für Einzelhändler eine wichtige Messgröße.
Verknüpfte Firmen abonnieren
für unsere Abonnenten sichtbar.