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Ein Großteil der Österreicher zeigt sich in einer Umfrage des VCÖ mit den Rahmenbedingungen fürs Fahrrad zufrieden.
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Zahlen des VCÖ

Elektro-Fahrräder boomen auch in Österreich

Was die Verbreitung von E-Bikes pro Kopf angeht, liegt Österreich in Europa nach Zahlen des österreichischen Verkehrsclubs VCÖ bereits an dritter Stelle hinter den Niederlanden und Belgien. Nachholbedarf sieht der Verband dagegen noch beim Radverkehrsanteil und somit bei der entsprechenden Infrastruktur.

Im Jahr 2015 wurden in Österreich laut VCÖ 77.220 Elektro-Fahrräder verkauft. Das entspricht einer Zahl von 8980 pro 1 Million Einwohner. Damit liegt Österreich in dieser Statistik europaweit zwar hinter den Niederlanden (16.240) und Belgien (12.480), aber immerhin vor der Schweiz (7990) und Deutschland (6540). Ungefähr jedes fünfte verkaufte Fahrrad in Österreich verfügte 2015 über elektronische Unterstützung. Auch hier lag der Anteil lediglich in Belgien mit einem Drittel und den Niederlanden mit 28 Prozent höher. In Deutschland war dagegen nur jedes achte verkaufte Fahrrad ein E-Bike.

Bei den absoluten Verkaufszahlen von Elektro-Fahrrädern belegt Österreich in Europa immerhin den fünften Platz hinter Deutschland (535.000), den Niederlanden (276.000), Belgien (141.000) und Frankreich (100.000). Insgesamt wurden im vergangenen Jahr nach Berechnungen des VCÖ innerhalb der Europäischen Union 1,3 Millionen E-Bikes verkauft – rund neun Mal so viele wie Elektro-Autos. Auf Österreich sind laut VCÖ bereits insgesamt über 300.000 E-Bikes unterwegs, gegenüber rund 6500 E-Autos.

Radverkehrsanteil auf mäßigem Niveau

Damit noch mehr Menschen in Österreich das Fahrrad oder E-Bike nutzen, fordert der VCÖ Verbesserungen in der Fahrrad-Infrastruktur. Das beinhalte sowohl Radschnellwege vom Umland in die Städte als auch einen Ausbau von Radwegen in ländlichen Regionen. Im europäischen Vergleich herrscht beim Radverkehrsanteil in Österreichs Städten noch Nachholbedarf. Salzburg und Bregenz kommen immerhin auf jeweils 20 Prozent. Im kleinen Eisenstadt liegt der Anteil dagegen bei gerade mal 2 Prozent. Zum Vergleich: Die europäischen Spitzenreiter – das niedersächsische Oldenburg sowie die niederländischen Städte Eindhoven, Groningen und Houten – können einen Radverkehrsanteil von 40 Prozent vorweisen.

Bei den Großstädten (über 500.000 Einwohner) liegt Wien europaweit ebenfalls im Hintertreffen. Während in der österreichischen Hauptstadt nur 7 Prozent aller Fahrten mit dem Fahrrad oder E-Bike zurückgelegt werden, sind es in Amsterdam 32 Prozent und in Kopenhagen 30 Prozent. Berlin liegt mit 13 Prozent auch noch vor Wien. Dagegen erreicht Paris lediglich einen Radverkehrsanteil von 3 Prozent.

20. Juni 2016 von Oliver Bönig
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