30 % Rückgang
EU-Zölle drücken die Importzahlen von E-Bikes im Jahr 2019
Im Jahr 2018 wurden deutlich mehr als 1 Million Elektrofahrräder (bis 250 W Motorleistung) in die EU importiert. Dann folgten im Januar Beschlüsse zur Einführung von Antidumping- und Ausgleichszöllen auf Elektrofahrräder, die sofort in Kraft traten velobiz.de berichtete . Die Maßnahme zeigte Wirkung, denn wie die von Annick Roetynck gegründete Importeursvereinigung LEVA-EU ( https://leva.eu.com ) mitteilt, sank die Zahl der Importe von außerhalb der EU um mehr als 30 % auf etwas mehr als 750.000 Stück.
China verliert, Taiwan gewinnt
Der Rückgang ging vollständig zu Lasten Chinas. Rollten aus dem Reich der Mitte im Jahr 2018 noch 660.000 Elektrofahrräder in den EU-Raum, so waren es ein Jahr später nur noch knapp über 107.000. Davon profitieren insbesondere E-Bike-Hersteller aus Taiwan. Das Land exportierte 338.570 E-Bikes in den EU-Raum, 80 % mehr als im Vorjahr. „Mit der Einführung von Zöllen auf E-Bikes aus China verlegten eine ganze Reihe chinesischer Montagebetriebe und ihre Kunden ihre Betriebe nach Taiwan. Das erklärt, warum das Importvolumen um 80% gestiegen ist“, heißt es dazu von LEVA-EU. In Bezug auf die umstrittenen EU-Zöllen auf E-Bikes stellt die LEVA fest: „Hätte es Dumping in einem Ausmaß gegeben, wie es von der EBMA argumentiert und von der Kommission gebilligt wurde, dann hätten diese beschuldigten chinesischen Montagebetriebe den durchschnittlichen taiwanesischen Wert nach unten gezogen. Die Tatsache, dass das Gegenteil eingetreten ist, ist sehr aufschlussreich.“ Es liege auf der Hand, dass die wenigen Montagebetriebe, die jetzt noch in China übrig sind, nur noch in der untersten Preisklasse angesiedelt sein können. Mit Anti-Dumping- und Ausgleichszöllen von bis zu fast 80% seien in China hergestellte E-Bikes der mittleren und oberen Preisklasse in der EU offensichtlich unverkäuflich. Und so ist der Durchschnittswert der E-Bikes aus China um fast 42% auf 258 € gesunken, so die Analyse der LEVA.
Neulinge in den Top-Ten
Es gibt einige bemerkenswerte Neulinge unter den Top-10-Lieferanten. Malaysia auf Platz 8 steigerte seine Exporte in die EU von praktisch null auf knapp 11.000 Stück. Die Exporte aus Indonesien blieben mit rund 3.500 relativ niedrig, ein ähnliches Ergebnis wie die kambodschanischen Exporte, die das Land von Platz 7 auf Platz 9 drückten. Thailand verzeichnete einen Anstieg um knapp 40 % auf insgesamt fast 16.000 Stück und blieb auf Platz 5. Die Türkei, die sich in einer Zollunion mit der EU befindet, konnte von den gegen China ergriffenen Maßnahmen nur begrenzt profitieren. Sie importierte rund 13.000 Fahrräder und damit fast 5,5-mal mehr als im Jahr 2018.
Im vergangenen Jahr verlor China insgesamt 552.508 Elektrofahrräder an Volumen. Die Länder der Top 10 (ohne die Schweiz) haben 37,7% dieses Verlustes, d.h. 208.493 Fahrräder, aufgeholt.
Die Schweiz ist das Land unter den Top 10, das die teuersten E-Bikes in die Europäische Union exportiert hat. Ihr durchschnittlicher Wert betrug 1.714 EUR, was einem Anstieg von 7,5 % entspricht. Überraschenderweise liegt an zweiter Stelle Kambodscha mit 1.129 EUR, fast doppelt so viel wie 2018. An dritter Stelle steht Taiwan, das seinen Durchschnittswert mit 5,5% auf 1.055 EUR nur geringfügig erhöht hat. Der durchschnittliche Wert der Importe aus Thailand, der Türkei und Indonesien ging im einstelligen Prozentbereich zurück und lag schließlich zwischen 500 und 660 EUR.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Durchschnittswert der gesamten europäischen Einfuhren um 38,7 % auf 836 € gestiegen ist.
EU-Ausfuhr
Im vergangenen Jahr hat die EU 138.000 E-Bikes exportiert, was einem Wachstum von fast 16% entspricht. Die drei Hauptabnehmer sind die Schweiz, Norwegen und die USA. Der Durchschnittswert, der bereits 2018 hoch war, stieg um weitere 2,7% auf 1.587 €. Der Gesamtwert der von Europa exportierten E-Bikes belief sich auf 219 Mio. EUR, ein Anstieg von 19%.
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