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Pressegespräch zur Eurobike
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Zwei gehen, einer kommt:

Eurobike begrüßt prominenten Rückkehrer

In diesem Jahr wird die Eurobike bekanntlich zum vorläufig letzten Mal im Spätsommer (vom 30. August bis 2. September) in Friedrichshafen stattfinden. Von der Vorverlegung auf den Juli im nächsten Jahr erhofft sich der Veranstalter, dass einige bekannte Marken an den Bodensee zurückkehren werden. Ein marktführender Hersteller will diesen Schritt bereits in diesem Jahr gehen, während zwei andere bekannte Anbieter auf der Eurobike heuer erstmals fehlen werden.

Pressegespräch zur EurobikeKlaus Wellmann, Geschäftsführer der Messe FriedrichshafenEurobike-Bereichsleiter Stefan Reisinger

Nach einjähriger Abstinenz kehren Derby Cycle bzw. die Pon-Bike-Gruppe in diesem Jahr auf die Eurobike zurück. Dies gab Eurobike-Bereichsleiter Stefan Reisinger im Rahmen eines Pressegesprächs gestern in München bekannt. Zwei weitere ausländische Hersteller, nämlich Giant und die Cycling Sports Group (u.a. Anbieter von Cannondale) werden dagegen dieses Jahr nicht in Friedrichshafen ausstellen. Bei der Messe versucht man, dieses Kommen und Gehen zu relativieren: Insgesamt würden jedes Jahr im Schnitt 100 Aussteller die Messe verlassen und 100 neue hinzukommen, erklärt Reisinger. „Der Buchungsstand ist fantastisch“, fügt er hinzu. „Wir werden nicht in der Lage sein, alle Flächenanfragen bedienen zu können.“

Ohne Zeppelinhalle

Ein Grund dafür: Die Ausstellungsfläche der Eurobike wird 2017 kleiner sein als in den Vorjahren, da die Zeppelinhalle diesmal nicht zur Verfügung stehen wird. Sie werde für ihren eigentlichen Zweck gebraucht: den Bau von neuen Zeppelinen, berichtet Klaus Wellmann, Geschäftsführer der Messe Friedrichshafen. Um den fehlenden Platz zu kompensieren, soll das Freigelände stärker als Ausstellungsfläche genutzt werden. Zumindest die Hallen A3 und A4 werden wieder durch Anbauten vergrößert. Im östlichen Teil des Freigeländes muss zudem die Musik-Area zugunsten der Demo-Area weichen, die dafür nicht mehr den ganzen Raum rund um die B-Hallen einnehmen wird. Die Bico wiederum, bislang Stammmieter in der Zepellin-Halle, zieht zumindest in diesem Jahr in Halle A1.

Veränderter Charakter der Eurobike

Wellmann und Reisinger gingen auch auf die Bedeutung der Eurobike ein. „Wir sind seit 25 Jahren der Seismograph der Branche“, erklärt Wellmann. Das soll auch so bleiben; die Funktion der Messe habe sich jedoch geändert: „Die Zeiten, in denen schwerpunktmäßig geordert wurde, sind vorbei“, stellt Reisinger fest. Das sehen auch die Aussteller ähnlich: "Die Eurobike war für uns eigentlich nie eine Messe, auf der die unmittelbare Order im Vordergrund stand", wird etwa Hans Holzinger, Deutschland-Geschäftsführer von Scott, in einer heute veröffentlichten Pressemitteilung der Eurobike zitiert. "Vielmehr geht es uns darum, unseren vorhandenen und potenziellen neuen Handelspartnern darzustellen, wie wir uns als Marke verstehen."

Die Vorverlegung ab 2018 soll dazu beitragen, die Eurobike wieder stärker als Neuheitenmesse zu verankern. „Wenn wir unsere Leitfunktion behalten wollen, benötigen wir einen früheren Termin. Der Handel braucht eine frühe Orientierungshilfe“, sagt Messe-Chef Wellmann. Um Händler von einem Eurobike-Besuch zu überzeugen, sei eine umfassende Marktabdeckung wichtig. Die Vorverlegung soll also auch Marken, die der Eurobike zuletzt fernblieben, wieder nach Friedrichshafen locken und somit auch stärkeren Zulauf inländischer Fahrradhändler stimulieren.

Die Aktivitäten der Eurobike-Macher beschränken sich bekanntlich nicht nur auf Friedrichshafen. Die Eurobike Academy on Tour sei erfolgreich absolviert worden und habe auch in diesem Jahr dazu beigetragen, den Kontakt zu den deutschen Fachhändlern zu intensivieren.

Das Engagement der Messe Friedrichshafen bei der Velo Berlin soll fortgesetzt werden, wenngleich man sich durchaus eine dynamischere Entwicklung der Publikumsmesse gewünscht hätte. Besonders herausfordernd sei derzeit die Situation für die Asia Bike in Nanjing, die unter dem zuletzt stark geschrumpften Fahrradmarkt in China leide. Dennoch will die Eurobike auch hier am Ball bleiben: „Der Markt für hochpreisige Räder in China wird zurückkehren“, ist Reisinger überzeugt.

26. April 2017 von Oliver Bönig

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