Markteinschätzung für 2022
Fachhandel spricht von einem „Jahr der Extreme“
„Das Jahr 2022 war für den Fahrradfachhandel ein Jahr der Extreme“, erklärt VDZ-Frontmann Thomas Kunz rückblickend. Während das Jahr zunächst durch anhaltende Lieferengpässe und damit verbundener knapper Ware geprägt war, drehte sich dies ab Herbst „schlagartig“ ins Gegenteil. Es kam zu großen Auslieferungsmengen seitens der Hersteller und Importeure. Rückstände aus Vorordern wurden aufgelöst und dadurch Modelle der Jahrgänge 2021 und 2022 sowie teilweise schon 2023er Modelle zeitglich ausgeliefert. Das hatte Konsequenzen für den Fachhandel, da dies nahezu alle Hersteller und Lieferanten betroffen habe, wie der VDZ resümiert. „Händler berichten von einer deutlich über dem Jahresbedarf liegenden Bestands- bzw. noch folgenden Vorordermenge. Dies trifft insbesondere auf den Bereich der unmotorisierten Fahrräder zu.“ Als Folgen haben sich bei fast allen Händlern Platz- und Liquiditätsprobleme eingestellt.
Umsatzplus im Fachhandel
Auch wenn das Jahr 2022 einer Achterbahnfahrt glich, ins Ziel kam der Fachhandel mit einem deutlichen Umsatzplus im Vergleich zum Vorjahr, das der VDZ mit plus 8 bis 10 % beziffert. Umsatztreiber waren wenig überraschend E-Bikes. Hier schätzt der VDZ den Umsatzzuwachs mit 10 bis 20 % ein, während der Umsatz mit unmotorisierten um 10 bis 12 % zurückging. Ebenfalls im Plus sieht der VDZ das Geschäft mit Bekleidung, Helmen, Zubehör und Teilen (plus 5 bis 10 %) sowie den Werkstattumsatz (plus 10 %). Die Durchschnittspreise im Fachhandel liegen laut VDZ deutlich über den durchschnittlichen Verkaufspreisen über alle Vertriebskanäle hinweg, wie sie der ZIV heute ebenfalls bekannt gegeben hat. Demnach erzielte der Fachhandel beim Verkauf eines unmotorisierten Fahrrads einen Durchschnittspreis von 714 EUR (brutto), bei E-Bikes waren es 3570 EUR (brutto).
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