Giant, Pierer und Pon
Fahrrad- und E-Bike-Hersteller mit starken Geschäftszahlen
Die Giant Group ist nach Umsatz der größte Fahrradproduzent der Welt, auch wenn die niederländische Pon Holdings durch die Übernahme von Dorel Sports sich dicht an die Fersen heftet. Aber die Taiwaner haben selbst 2021 gut gewirtschaftet, wie die nun veröffentlichten Jahreszahlen zeigen. So legte der Umsatz um 17 Prozent auf USD 2,85 Milliarden zu, während der Reingewinn um 19,8 Prozent auf USD 210 Millionen stieg. Diese glänzenden Zahlen werden durch das vierte Quartal eingetrübt: In diesem stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr "nur" um 13,6 Prozent, während der Gewinn gar um 16.5 Prozent abnahm. Für diese Trendwende macht die Giant Group im Geschäftsbericht die höheren Kosten für Rohstoffe und Transporte sowie ungünstige Wechselkurse verantwortlich. Im laufenden Jahr sehen die Taiwaner die Inflation und den Krieg in der Ukraine als größte Risiken, da beides die Konsumentenstimmung verschlechtern könne.
Pon
Hinter PON Holdings mit ihren weltweit inzwischen 16.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern steckt der niederländische Volkswagen-Importeur. Dieser startete sein Engagement in der Velobranche 2012 mit der Übernahme des Traditionsherstellers Gazelle und hat seither das Portfolio von PON.Bike schrittweise um Marken wie Focus, Kalkhoff, Cervélo, Santa Cruz, Urban Arrow und zuletzt Cannondale, GT, Schwinn und Caloi erweitert. Dazu kommen der Teile- und Zubehörspezialist BBB und der Velovermieter Swapfiets. Mit der Übernahme von Dorel Sports, die im Januar 2022 vollzogen wurde, wird PON.Bike zu einem der führenden Anbieter von Markenvelos aufrücken. Welche Finanzkraft hinter dem Mutterkonzern PON Holdings steckt, zeigen die Geschäftszahlen der Niederländer für 2021. Der Umsatz des Gesamtkonzerns stieg im Vergleich zu 2021 um 11 Prozent auf EUR 8.1 Milliarden, der Gewinn vor Steuern gar um 60 Prozent auf EUR 559 Millionen. Zu diesem Umsatz trug PON.Bike EUR 1.3 Milliarden bei, 14 Prozent mehr als im Vorjahr. Auf Grund der anhaltend hohen Nachfrage in Schlüsselmärkten und des starken Markenportfolios rechnet Pon Holdings für PON.Bike auch 2022 mit einem robusten Wachstum.
Pierer Mobility
Pierer Mobility hat 2021 erstmals mehr als 100.000 Räder produziert – 76.916 E-Bikes und 25.837 konventionelle Fahrräder. Während letztere im Vergleich zum Vorjahr um satte 50 Prozent zulegten, waren es bei den E-Bikes "nur" 37 Prozent, was an der knappen Verfügbarkeit der Motoren und mehr noch der Akkus gelegen haben dürfte.
Hinzu kommt bei Pierer Mobility der größere Geschäftsbereich Motorrad. Hier steigerte das Unternehmen den Absatz von rund 270.000 Stück im Jahr 2020 auf über 332.000 Stück im Jahr 2021. Insgesamt konnte Pierer Mobility im Jahr 2021 den Umsatz um 33 Prozent auf EUR 2,041 Milliarden steigern, während der Gewinn vor Steuern (EBIT) um 80 Prozent auf EUR 193.5 Millionen zulegte. Zugleich investierten die Österreicher EUR 203.1 Millionen in weiteres Wachstum - ein Großteil davon in Produktentwicklung und in Werkzeugkosten. Für 2022 erwartet Pierer Mobility beim Umsatz ein Wachstum von 6 bis 10 Prozent und beim Gewinn von 8 bis 10 Prozent. Als Hindernisse nennt der Jahresbericht den Krieg Russlands in der Ukraine und die Folgen von Covid-Ausbrüchen in Fernost für die globalen Lieferketten.
Verknüpfte Firmen abonnieren
für unsere Abonnenten sichtbar.