Insolvenzverfahren
Fahrrad.de-Betreiber Internetstores GmbH droht zerschlagen zu werden
Die Misere von René Benkos Unternehmensimperium Signa hat große Auswirkungen auf mehrere Branchen in den Bereichen Einzelhandel, Immobilien und Bauwirtschaft. Für die Fahrradbranche im Blickpunkt ist insbesondere die Frage, wie es mit der insolventen Internetstores GmbH, einer Tochter der Signa Sports United GmbH, weitergeht. Unter dem Dach der Internetstores GmbH finden sich zahlreiche Online-Händler, wie z.B. fahrrad.de, Bikester und Brügelmann.
Die mit dem Insolvenzverfahren betraute Anwaltskanzlei Gerloff Liebler Rechtsanwälte in München haben soeben den Gläubigerausschuss und die Presse über den Stand des Investorenprozesses unterrichtet. Demnach gibt es mit einer Reihe von Interessenten, teilweise auf Basis verbindlicher Angebote, fortgeschrittene Verhandlungen über einzelne Vermögenswerte des Onlinehändlers für Bike- und Outdoor-Produkte. Zu diesen Assets zählen unter anderem Domains, Trademarks, Markenrechte und Lagerbestände der Marken fahrrad.de, Bikester, Brügelmann, Addnature und CAMPZ. Einzelne Bieter hätten auch Interesse an den sechs stationären Fahrradgeschäften in Deutschland. Zudem liege ein Angebot für den Erwerb der Anteile an der schwedischen Tochtergesellschaft Addnature AB vor.
Noch ist jedoch nichts entschieden. Die Verhandlungen ziehen sich weiter hin. Insolvenzverwalter Dr. Christian Gerloff geht davon aus, dass diese über die verschiedenen, von Art und Umfang sehr unterschiedlichen Angebote in den kommenden vier Wochen abgeschlossen werden. Allerdings muss davon ausgegangen werden, dass es nur Teillösungen geben wird und die Internetstores GmbH als Ganzes nicht erhalten werden kann. Dazu heißt es: „Für die Fortführung des Geschäftsbetriebs der Internetstores GmbH als Ganzes wurde bisher kein tragfähiges Angebot vorgelegt.“
Vor diesem Hintergrund hat der Gläubigerausschuss heute zugestimmt, parallel zu den weiterlaufenden Verhandlungen Maßnahmen zur Liquidation des Geschäftsbetriebs einzuleiten. Davon sind nach aktuellem Stand rund 450 Beschäftigte betroffen.
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