VDZ zieht Bilanz für das Jahr 2021
Fahrradfachhandel rollt auf Erfolgskurs weiter
Zeitgleich mit dem Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) veröffentlichte auch der Verband des Deutschen Zweiradhandels (VDZ) seine Bilanz zum Fahrradjahr 2021. Der VDZ spricht insgesamt von einem „Erfolgskurs“, auf dem sich der Fahrradhandel bewegt. Jedoch waren die Rahmenbedingungen aufgrund der Corona-Situation durchaus unterschiedlich: Regional unterschiedliche Öffnungsregularien und Beschränkungen hätten es nicht unbedingt leichter gemacht, erfolgreich zu sein, heißt es vom VDZ. Dies führte, zum Beispiel an den Grenzen der Bundesländer, zu einem wechselseitigen Kauftourismus. Entscheidend für die individuelle Umsatzentwicklung war zudem die Warenverfügbarkeit. „Die für die kleineren Unternehmen wichtige Warenversorgung durch den Großhandel, sowie das Lagergeschäft der Einkaufsverbände mit den Eigenmarken, gestaltete sich schwierig“, berichtet der VDZ in dem Zusammenhang. Profitiert hätten große große stationäre Unternehmen mit entsprechender Lager- und Kapitalausstattung als auch der Online-Handel. Die Folge: Die bereits in den Vorjahren erkennbare Entwicklung hin zu größeren Geschäften der Fahrradbranche setzte sich im Jahr 2021 weiter fort.
Bedingt durch Nachfrage bzw. Warenverfügbarkeit konnten nach ersten Erhebungen neben den E-Bike-Sortimenten auch Umsatzsteigerungen bei den Werkstatterlösen beobachtet werden, so der VDZ. Umsatzrückgänge habe es im Bereich der unmotorisierten Fahrräder sowie bei den Zubehörsortimenten gegeben. Für letztere wird dies auf die Zugangsbeschränkungen, verbunden mit einem Rückgang der Kundenfrequenz, zurückgeführt.
Umsatzzahlen
In Zahlen lesen sich die Entwicklungen im Vergleich zum Vorjahr so: Der Umsatz mit E-Bikes stieg um 25 bis 30 % während gleichzeitig der Umsatz mit herkömmlichen Fahrrädern um 20 bis 25 % zurückging. Beim Umsatz mit Zubehör, Bekleidung und Accessoires vermeldet der VDZ einen Umsatzrückgang von 10 bis 15 %, dem ein Plus im Werkstattumsatz von 5 % gegenübersteht.
Insgesamt konnte sich der Fahrradfachhandel als wichtigster Vertriebskanal für Fahrräder und E-Bikes weiter etablieren. Hier beträgt der Anteil in Stückzahlen bei ca. 73 %. Den erzielten Durchschnittspreis bei Fahrrädern gibt der VDZ mit ca. 654 EUR, den bei E-Bikes bei ca. 3332 EUR an. Mit ansteigenden Durchschnittspreisen gewinnen die Instrumente der Absatzfinanzierung erheblich an Bedeutung. Hier stellt der VDZ jedoch regionale Unterschiede fest: „Während in den neuen Bundesländern ein eher moderates Ansteigen der Leasingumsätze zu beobachten war, werden Umsatzanteile für Finanzierung und Leasing in den übrigen Bundesländern bei einzelnen Händlern bis über 50% vom Gesamtumsatz erzielt“, so der VDZ.
Positiver Ausblick mit Unwägbarkeiten
Das Fazit und der Ausblick für den Fahrradfachhandel fallen trotz aller Herausforderungen positiv aus: „Trotz schwieriger gesamtwirtschaftlicher Entwicklungen (Corona, Inflation, u.a.) sind Umsatzentwicklung und Ertragslage der Fahrradbranche als gut zu beurteilen. Das hohe Umsatzniveau des Vorjahres wurde auch im Jahr 2021 wieder bestätigt!“ Der Blick ist nach vorne gerichtet: „Für das Jahr 2022 ist die weitere Entwicklung, abhängig vom Pandemieverlauf so wie von den eventuellen, indirekten Folgen des Ukrainekriegs, nicht konkret abschätzbar. Aber vieles spricht für die weiterhin gute Entwicklung der Branche."
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