Besucherstrukturanalyse des BAG bestätigt:
FOC ziehen Kunden aus dem innerstädtischen Handel ab
„Unsere Analysen zeigen, dass unsere Besorgnis bezüglich der Auswirkungen dieser Center auf den innerstädtischen Einzelhandel in wesentlichen Teilen berechtigt war und ist. Die Center ziehen teilweise erhebliche Menschenmassen an und wirken sich vor allem auf den innerstädtischen Einzelhandel in der näheren Umgebung negativ aus.“
Grundlage dieser Ergebnisse ist eine Besucherstrukturanalyse der bestehenden FOC in Deutschland sowie zweier Center in den Niederlanden und Belgien. Dort wurden an drei Wochenenden (im März, im August und im Dezember) die entsprechenden Untersuchungen durchgeführt. Eine wichtige Erkenntnis dabei: Die überwiegende Zahl der in den FOC erfassten Besucher stammt aus dem näheren Umfeld des jeweiligen Standortes. Gerade mal 5 % der Besucher finden aus einer Entfernung von mehr als 75 Kilometern den Weg in ein FOC.
Umsatzverdrängung von bis zu 7 %
Obwohl die Käuferquote recht niedrig ist, nur rund 40 % der FOC-Besucher kaufen auch tatsächlich etwas ein, gibt es messbare Besucher- und Frequenzverluste bzw. Umsatzeinbußen beim innerstädtischen Einzelhandel im näheren Einzugsgebiet der FOC. So liegen die Besucherfrequenzverluste im Durchschnitt bei rund 12 %, die Umsatzverdrängung in einer Spannbreite von 3 bis 7 %, so zumindest die Berechnungen des BAG. Laut Studie war der Einzelhandel in Nachbarschaft der FOC Zweibrücken und Wertheim besonders betroffen. „Dort dürften Geschäftsaufgaben im bestehenden Einzelhandel in starkem Maße auch auf die Konkurrenz durch die FOC zurückzuführen sein“, heißt es vom BAG.
Frauen in der Mehrzahl
Mit einem Anteil von 54 % sind Frauen in FOC in der Mehrzahl. Männliche Kunden sind vermehrt Geschäftsreisende auf der Durchfahrt, während die weibliche Kundschaft meist aus der unmittelbaren Umgebung der FOC stammt. Insgesamt zeigen sich Frauen konsumfreudiger: Hier liegt die Käuferquote bei 43 %, bei den Männern liegt sie bei 37 %. Interessant bei der Besucherstruktur zudem: 32 % der Besucher kommen alleine zum Einkauf oder Bummeln, in rund 45 % der Fälle kommen die Besucher und Kunden zu zweit. Ältere Menschen ab 60 Jahren kommen ebenso vermehrt in Gruppen, wie Besucher die von weiter her (mehr als 50 Kilometer) angereist sind.
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