Anhörung zum Bundesverkehrswegeplan
ADFC fordert: Vorrang für Radschnellwege vor Autobahnen
„Im Bundesverkehrswegeplan geht es seitenweise um Ausbauten von innerstädtischen Autobahnen und Bundesstraßen. Das sind lebensfeindliche Konzepte aus dem letzten Jahrhundert. Wir wissen aus den Niederlanden und dem Ruhrgebiet, dass Radschnellwege erhebliches Potenzial zur Reduzierung des städtischen Autoverkehrs haben. Wir wollen, dass der Bund vor jedem innerstädtischen Autobahnprojekt zwingend prüft, ob nicht ein Radschnellweg die lokalen Fahrten aufnehmen kann. Wenn dabei herauskommt, dass auf den Erweiterungsbau verzichtet werden kann, dann soll der Bund auch die Finanzierung übernehmen.“
Weiter heißt es vom ADFC: „Die dem Bundesverkehrswegeplan zugrunde liegende Verkehrsprognose besagt, dass der Personenverkehr bis 2030 um 13 Prozent und der Güterverkehr um 38 Prozent zunehmen werden. Gleichzeitig erfordern die in Paris verabschiedeten Klimaziele eine Senkung des motorisierten Individualverkehrs um 10 Prozent pro Dekade. Die Hälfte aller Autofahrten ist weniger als fünf Kilometer lang – eine Distanz, die bei geeigneter Infrastruktur mit Leichtigkeit auf dem Rad zurückgelegt werden kann.“
Stork kommentiert: „Zukunftsfähig ist Verkehrspolitik nur, wenn sie deutliche Anreize setzt, überflüssige Pkw-Fahrten durch Rad-, Fuß- oder ÖPNV-Wege zu ersetzen. Diese Chance verpasst des Ministerium.“ Als positives Beispiel nennt der ADFC die Niederlande. Seit 2006 würden dort im Rahmen des Programms „Fiets filevrij“ (etwa: „Fahre Rad ohne Stau“) landesweit Radschnellwege in Ballungsräumen angelegt, um Stau-Probleme zu lösen. Über 25 Prozent der Berufspendler würden hier mit dem Fahrrad oder Pedelec zur Arbeit. In Deutschland seien es nur rund 11 Prozent.
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