General Motors kommt mit Ariv in Deutschland an

die Eigenentwicklungen bei Motor und Faltmechanismus beim Rahmen. Dass der Startschuss ausgerechnet in Deutschland fällt, kommt nicht von ungefähr: Schließlich sieht man hierzulande, zusammen mit den Benelux-Staaten, wo das Ariv ebenfalls schon zu erwerben ist, das größte Absatzpotenzial, wie Business-Direktorin Hannah Parish gegenüber velobiz.de erklärt. Parish kennt sich in der Fahrradbranche gut aus. Vor ihrem Start bei General Motors Anfang 2017 war sie einige Jahre lang in Marketing-Positionen bei renommierten amerikanischen Fahrradunternehmen wie Cycling Sports Group oder Specialized tätig. Ihre E-Bike-Sparte beschreibt sie als ein unabhängiges Start-Up-Unternehmen innerhalb von General Motors, das zwar vom großen Konzern mit Kapital ausgestattet werde, ansonsten jedoch mit eigener Entwicklungsabteilung, Vertrieb und Marketing operiere. Produziert werden die Räder laut Parish in China bzw. Vietnam.

Den europäischen Markt will General Motors mit Ariv ausschließlich über den Online-Kanal bedienen. Zwei Modelle „Ariv Merge“ und „Ariv Meld“ sind auf einer deutschsprachigen Website bestellbar. Die Preise für die auf 16-Zoll-Laufrädern rollenden Modelle: Über 3200 EUR kostet die faltbare Version mit 8-Gang-Alfine-Nabe, rund 2700 EUR die Single-Speed-Variante ohne Faltmechanismus. Die Räder werden direkt an den Kunden verschickt, als Servicepartner fungiert der mobile Dienstleister Live-Cycle. Geschäftsführer Andi Schmitt stellte das aktuell in sieben Städten stationierte Unternehmen und seine Arbeitsweise im Rahmen der Präsentation vor.

Angesichts des hohen Verkaufspreises konnte man gespannt auf die Fahr- und Falteigenschaften der Ariv-Modelle sein. Gerade in Punkto Faltmechanismus habe man den Wettbewerb genau studiert, sagte Polish. Und man wollte es besser und insgesamt einfacher machen als die Konkurrenz. Herausgekommen ist ein 3-stufiger Klappvorgang, der sich – etwas Übung vorausgesetzt – sicher im Alltag gut einsetzen lässt. Ob etablierte Klappmechanismen dabei übertrumpft wurden, sei mal dahingestellt.

Das Spannendste aber zum Schluss: Was bringt der neu entwickelte Motor von General Motors? 250 Watt leistet er und bei 25 km/h wird er abgeriegelt, das ist der Standart. Angekündigt werden 75 Nm Drehmoment – das ist auf dem Papier viel – insbesondere für ein E-Bike für die City. In der Praxis fällt zu allererst auf, dass der Motor kein Leisetreter ist. Geräuschvoll nimmt er den Dienst auf und entfaltet seine Kraft nicht so gefühlvoll, wie man es mittlerweile von den führenden Mittelmotor-Anbieter gewohnt ist. Da steckt sicherlich noch Verbesserungspotential und Luft nach oben. Das Rad fährt sich wendig, was angesichts der kleinen Laufräder nicht überrascht. Ein Riemenantrieb würde dem Rad jedoch gut tun. Gesteuert wird das Rad mit dem eigenen Smartphone und entsprechender App.