Europa-Studie veröffentlicht
GfK: Kaufkraftgewinne kompensieren Inflation teilweise
Die Zahlen zur durchschnittlichen Kaufkraft wurde von der Gesellschaft für Konsumforschung in der Studie „GfK Kaufkraft Europa 2021“ erhoben, die ab sofort verfügbar ist.
Insgesamt haben die Europäer für das Jahr 2021 rund 10,2 Billionen Euro zur Verfügung, die sie für Essen, Wohnen, Dienstleistungen, Energiekosten, private Altersvorsorge, Versicherungen, Urlaub, Mobilität oder auch Konsumwünsche ausgeben können. Pro Kopf entspricht dies einer durchschnittlichen Kaufkraft von 15.055 Euro. Damit verzeichnet die Pro-Kopf-Kaufkraft 2021 ein moderates Wachstum von nominal 1,9 Prozent. Wie viel die Verbraucher jedoch letztlich für Ausgaben und zum Sparen zur Verfügung haben, unterscheidet sich von Land zu Land sehr.
In Liechtenstein, das das Kaufkraftranking wie in den Vorjahren weit vor allen anderen Ländern anführt, beträgt die Pro-Kopf-Kaufkraft 64.629 Euro. Damit liegt Liechtenstein fast das 4,3-Fache über dem europäischen Durchschnitt. Ebenfalls in der Top 3 des Kaufkraftrankings zu finden sind wie im Vorjahr die Schweiz und Luxemburg. Während den Schweizern 40.739 Euro pro Person und damit etwas mehr als das 2,7-Fache im Vergleich zum Durchschnittseuropäer für Ausgaben zur Verfügung stehen, haben die Luxemburger eine Pro-Kopf-Kaufkraft von 35.096 Euro. Damit liegen sie mehr als das 2,3-Fache über dem europäischen Durchschnitt.
Auch alle anderen Länder in den Top 10 weisen eine sehr hohe Pro-Kopf-Kaufkraft auf, die mindestens 55 Prozent über dem europäischen Durchschnitt liegt. Neu in den Top 10 ist in diesem Jahr das Vereinigte Königreich, das mit 23.438 Euro pro Kopf den zehnten Platz belegt.
Insgesamt liegen 16 der 42 untersuchten Länder über dem europäischen Durchschnitt. Dem gegenüber stehen 26 Länder, deren Pro-Kopf-Kaufkraft unterdurchschnittlich ist – inklusive Spanien, das mit 14.709 Euro pro Kopf etwas unter dem europäischen Durchschnitt liegt. Das Schlusslicht bildet die Ukraine: Im kaufkraftschwächsten Land der Studie haben die Menschen lediglich 1.892 Euro pro Kopf und weniger als 13 Prozent des europäischen Durchschnitts zur Verfügung.
Filip Vojtech, GfK-Einzelhandelsexperte im Bereich Geomarketing, erklärt: „Nachdem die Kaufkraft im letzten Jahr aufgrund der Corona-Pandemie stagnierte, können die Menschen dieses Jahr die steigende Inflation zumindest teilweise durch nominale Kaufkraftgewinne kompensieren. Somit steht den Menschen in Europa 2021 wieder mehr Geld für Konsumausgaben, Dienstleistungen, Urlaub und vieles mehr zur Verfügung. Doch nicht in jedem europäischen Land ist die Kaufkraftentwicklung gleich: Während das Vereinigte Königreich auch aufgrund eines stärkeren Pfundes im Kaufkraftranking um zwei Plätze nach vorne in die Top 10 rückt, rutscht das benachbarte Irland um drei Ränge nach unten. Und auch innerhalb der Länder hat sich einiges getan – wie zum Beispiel in Frankreich, wo die Kaufkraftschere immer größer wird.“
Konkrete Zahlen zur Kaufkraft in den deutschsprachigen Ländern hat die GfK bereits im Frühjahr veröffentlicht
velobiz.de berichtete
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