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Abkehr vom Umsonst-Service

Google Maps wird für große Webseiten kostenpflichtig

Die Zeiten selbstgemalter Kartenausschnitte schienen ein für alle Mal vorbei zu sein, nun bringt Google mit seiner jüngsten Änderung der Nutzungsbedingungen des beliebten Google Maps-Service manches Unternehmen wieder zum Nachdenken. Ab einer Zugriffszahl von

25.000 Besuchern am Tag wird künftig eine Lizenzgebühr an den Internetriesen fällig. Die Änderung gilt bereits ab diesem Oktober, effektiv durchgesetzt wird die Gebührenabrechnung aber erst mit einer Übergangsfrist zum Jahreswechsel 2012.

0,35 Prozent der Webseiten betroffen

Die Zahl von 25.000 Besuchern am Tag, die auf die eingebundenen Maps zugreifen bedeuten, dass vor allem sehr reichweitenstarke Webseiten von der Änderung betroffen sein werden. Google selbst spricht von den obersten 0,35 % der Webseiten, doch allein in Deutschland sind damit gleich mehrere Tausend Internetdienste zumindest in der Nähe der erlaubten, kostenlosen Nutzungsgrenze. Unternehmen aus der Fahrradbranche könnten insbesondere dann betroffen sein, wenn sich ihr Angebot um GPS-Dienste dreht. Stationäre Händler, die ihren Kunden über Google Maps den Weg ins Ladengeschäft zeigen wollen, erreichen wohl kaum solche hohen Besucherzahlen.

Wer die Grenze überschreitet, kann künftig entweder eine Premium-Lizenz erwerben, die mit einem fünfstelligen Dollarbetrag pro Jahr zu Buche schlägt oder eine nutzungsbezogene Gebühr von 4 bis 10 Dollar pro 1000 Besucher zahlen. Mit der erstmals erfolgenden Umwandlung eines kostenfreien Angebots in ein kostenpflichtiges will Google seine Abhängigkeit vom Anzeigenmarkt verringern, der zu 96 % der 9,7 Mrd. Dollar Umsatz beiträgt.

Konkurrenz bringt sich in Stellung

Unternehmen, die diese Kosten scheuen, werden wohl auf konkurrierende Angebote zurückgreifen können. Neben dem kostenlosen OpenStreetMap wird auch Nokia sein derzeit nur für Mobiltelefone genutztes Kartenmaterial auf anderen Plattformen anbieten und Microsoft versucht schon länger, mit (allerdings ebenfalls kostenpflichtigem) Bing-Kartenmaterial Marktanteile von Google zu gewinnen. Es wird also wahrscheinlich doch niemand wieder Kartenausschnitte selbst zeichnen müssen.

3. November 2011 von Daniel Hrkac
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