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Plastikmüll vermeiden:

GrønBlå implementiert Kreislauf-Konzept für die Fahrrad- und Event-Branche

Im vergangenen Jahr hat GrønBlå zur Eurobike bereits auf das wachsende Plastikmüll-Problem aufmerksam gemacht und einen Lösungsweg vorgestellt. In diesem Jahr geht es in die Umsetzung und erstmals auch auf die internationale Bühne.

Sowohl in der Produktion als auch bei Messen und Events werden große Mengen an Kunststoffen verwendet – in der Fahrradbranche genauso wie in anderen Bereichen. Wer sich näher mit dem Thema Plastikmüll beschäftigt, weiß, dass ein großer Teil der heute verwendeten Kunststoffe gar nicht recycelt wird, sondern auf Deponien landet oder verbrannt wird. Ein Teil davon landet über Umwege im Meer und wird zu Mikroplastik, das über Jahrhunderte in der Umwelt verbleibt. Es gelangt so in die Nahrungsketten von Tier und Mensch und schädigt so Körper und die Organe.Weltweit und auch in der EU werden deshalb zunehmend strengere Auflagen entwickelt, die alle Branchen betreffen. Genau hier setzt das 2021 von Jayu Yang gegründete Unternehmen GrønBlå ( https://gronbla.com ) mit seinem Kreislaufkonzept zur Kompostierung von Kunststoffen an.

Ziel: „Cradle to Cradle“

„Uns geht es darum, Verpackungen und anderes Einwegmaterial, aber auch Kleinteile und Zubehör mit 100 % abbaubaren und bio-kompostierbaren Kunststoffen zu revolutionieren", so Jayu Yang zu den Zielen des jungen ambitionierten Unternehmens. Mit über 20 Jahren Erfahrung in der Fahrradbranche in Führungspositionen kennt Yang die Herausforderungen im Umgang mit Kunststoffen, Verpackungsmaterialien und Einwegartikeln sowie die Probleme bei der umweltfreundlichen Entsorgung. GrønBlå betont seine Kompetenz, eine echte Kreislaufwirtschaft im Rahmen eines geschlossenen Systems zu schaffen. An erster Stelle stehe dabei die Verwendung von hochleistungsfähigem, zertifiziertem und 100 % bio-kompostierbare Kunststoff.

Darüber hinaus werde sichergestellt, dass der biokompostierbare Kunststoff ohne Vermischung mit anderen Materialien gesammelt und dann effizient und umweltfreundlich wieder in Dünger umgewandelt wird. Um diesen Kreislaufprozess und die Kompostierung mithilfe von Bakterien und Enzymen zu optimieren, hat das junge Unternehmen unter anderem unter der Leitung von Dr. Shu Yuan Yang, Forschungsdirektorin bei GrønBlå und außerordentliche Professorin an der Chang Gung University, Taiwan, intensiv mit weltweit renommierten Forschungspartnern zusammengearbeitet.

„Mit unserer Technologie und nachwachsenden Rohstoffen produzieren wir zusammen mit unseren Partnern und Zulieferern Grundstoffe und vielfältigen Produkte, von Luftpolster- und Schaumstofffolien über auf Kundenwunsch produzierte Kleinteile bis hin zu lebensmittelechten Bechern, Flaschen, Tassen, Tellern etc.“, so Jayu Yang. Diese ließen sich dann mit den von GrønBlå gelieferten natürlichen Bakterien und Enzymen in herkömmlichen Kompostieranlagen jeder Größenordnung verarbeiten. „Damit schaffen wir ein echtes Cradle to Cradle-Konzept, das wir individuell an die Bedürfnisse von Branchen und Unternehmen anpassen können“, betont Jayu Yang mit Blick auf die Zukunftsaussichten des Unternehmens.

Fahrradunternehmen als Botschafter gefragt

„Die Unternehmen und Verbände des Ecosystems Fahrrad haben es in der Hand, Vorreiter im Kampf gegen Plastik zu werden und weltweit eine wichtige Botschaft zu senden“, sagt Jeppe Kofod, Advisory Chairman bei GrønBlå. Jeppe Kofod bringt eine Fülle von Erfahrungen in internationalen Beziehungen und im Umweltschutz bei GrønBlå ein. Als Außenminister und Minister für Handelspolitik in Dänemark war er maßgeblich an der Förderung von Initiativen zur Bekämpfung des Klimawandels und zur Verbesserung nachhaltiger Praktiken auf globaler Ebene beteiligt.

„Es ist unerlässlich, dass wir das riesige weltweite Problem der Plastikverschmutzung mit innovativen Lösungen angehen, die nicht nur unsere Ökosysteme, Ozeane und Gesundheit schützen, sondern auch echte, umsetzbare und nachhaltige Alternativen für Unternehmen und Verbraucher auf der ganzen Welt bieten, die Einwegplastik abschaffen wollen“, so Kofod. „Die Lösungen sind da und wir können sie weltweit hochskalieren. Lassen Sie uns gemeinsam handeln und etwas bewegen!“

5. August 2024 von Jürgen Wetzstein
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