Von der Lohnhalle zur Lounge
Hase Bikes feiert ersten Flagship-Store
Die lokalberühmte ehemalige Lohnhalle der Zeche Waltrop ist nicht mehr die Produktionsstätte für die Dreiräder und Tandems der feinen Schmiede. Aus ihr ist ein edler Flagship-Store mit vielerlei Funktionen für Hase Bikes-Kunden und -Kundinnen sowie die Mitarbeitenden geworden. Seit der Einweihung der neuen Produktionshallen, also Hase-Halle 4 in Waltrop im Frühjahr 2022 (velobiz berichtete) hat man daran gearbeitet, so etwas wie ein „Hase Bikes Service- und Wohlfühl-Center“ zu kreieren und die Abteilungen in den höheren Stockwerken noch mitarbeiterfreundlicher und nachhaltiger zu gestalten. Das Ergebnis konnte nun am vergangenen Sonntag erlebt werden. Hase Bikes lud zum Sommerfest mit feierlicher Eröffnung ein. Wer über das Haupttor die denkmalgeschützte Halle betritt, der steht zunächst vor Podesten, auf dem die derzeitig aktuellen Top-Modelle der Dreirad- und Tandemschmiede vorgestellt werden. Gleich dahinter, etwa in der Hallenmitte, „ein Museum, das noch weiter aufgestockt wird“, erklärt Vertriebsleiter Stephan Moldenhauer. Tatsächlich hängen in angenehmer Blickhöhe mit dem Ur-Kettwiesel und einem der ersten Pinos die Grundlagen der Firmengeschichte inmitten des Geschehens.
Rechts, gleich neben dem Eingang, ein Accessoire- und Zubehör-Shop. Daran schließt ein bequem austestatteter Beratungsbereich an. Wer ein Spezialrad kaufen will, der braucht Beratung und Testfahren noch mehr als beim klassischen E-Bike, wo wüsste man das besser als hier.
„Aber wir haben auch schon gemerkt, dass die Kunden, die den oft weiten Weg zum Flagship-Store auf sich nehmen, nicht verstehen, dass sie hier nicht gleich ein Rad mitnehmen können“, so Moldenhauer. Man bliebe aber bei der traditionellen Vertriebsstrategie, der Verkauf läuft nach wie vor, so der Vertriebschef, nur über Händler. Gleich hinter dem Beratungsbereich schließt sich eine Sofa-Lounge an, ein angenehmer Wartebereich. Sämtliche Elemente für die Produkt-Präsentation und Lounge-Ecken wurden konsequent mit Blick auf das denkmalgeschützte Gebäude, aber natürlich auch auf Nachhaltikeit, von einer befreundeten Innenarchitektin entworfen.
Mehr Platz für die Workshops
Doch geschraubt wird nicht nur in der neuen Produktion, sondern auch im Schaltwerk, wie die alt-ehrwürdigen Halle mit Industriekultur-Ambiente jetzt genannt wird. Am Ende der Halle, wo seit Jahr und Tag das historische Schild mit der Ortsangabe „Waltrop“ hängt, stehen Module der Azubi-Werkstatt, und auch die stark nachgefragten Händler-Workshops finden nach wie vor hier statt.
Spricht man mit Mitarbeitenden, drückt sich grundsätzlich Erleichterung darüber aus, dass mit der neuen Produktionshalle 100 Meter von der Zechenhalle entfernt jetzt die Platznot ein Ende hat. 2450 Quadratmeter Produktionsfläche liefert die neue Halle. „Mit der ersten Etage zusammen sind das etwa noch einmal genauso viel Platz, wie wir bisher komplett hatten“, schwärmt Hase-Bikes-Gründer und Chefentwickler Marec Hase. Wer jetzt in Halle 4 am neuen Airliner mit Monteur oder Monteurin spricht, erntet sehr zufriededene Kommentare über die Arbeitssituation. „Dabei wollten die teilweise gar nicht weg aus der schönen, alten Halle“, erinnert sich Hase lachend. Doch 420 Quadratmeter Produktionsfläche waren auch im schönsten Gebäude einfach zu wenig für die stark gewachsene Nachfrage. Und die wird dynamisch eingeschätzt. „Wir haben dieses Jahr ein Wachstum von gut 50 Prozent“, so Hase, „und wir haben in der neuen Produktion noch Platz für eine zweite Linie“. Insgesamt sind nun 101 Mitarbeiter bei Hase Bikes beschäftigt.
Auch in den oberen Stockwerken des Schaltwerks hat sich etwas geändert: Es gibt mehr Besprechungsräume und einige Büros haben sich verschoben oder sind gewachsen. Die meisten sind ganz im Wortsinn grüner geworden. Der Eingang zur Abteilung Verkauf wird von einer grünen Wand gesäumt, die komplett aus Pflanzen besteht. Hier wächst tüchtig was. Aber das gilt ja auch für das Unternehmen.
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